Weltmusik

Ursprünglich bezeichnete der Begriff World Music eine musikalische Verbindung von westlich-populärer Musik mit Klängen aus anderen Teilen der Welt. Heute wird der Begriff Weltmusik für populäre Musik aus vielen Teilen der Welt verstanden. Schon seit den 1960er Jahren haben Interpreten und Bands andere Musikeinflüsse, zum Beispiel aus Ländern wie Indien oder Afrika in ihre Kompositionen einfließen lassen. Vor allem die Beatles und die Rolling Stones haben Klänge aus diesen Regionen in ihren Musikstücken verarbeitet. Die Einarbeitung von exotischen Klängen in die westliche Popmusik wurde in den 1980er und 1990er Jahren immer populärer. Als einer der Begründer der World Music gilt der englische Musiker und Künstler Peter Gabriel. Er wurde bekannt als Frontmann der Band Genesis und starte danach eine erfolgreiche Karriere als Solomusiker. In seine Musikstücke wurden Elemente aus Pop, Rock und spirituelle Musik eingearbeitet. Vor allem auch seine Videokunst machte in weltweit als Künstler bekannt. Sein Interesse an Weltmusik führte letztendlich zu dem Projekt WOMAD (World of Music, Arts and Dance). Die erste Veranstaltung fand im Jahr 1982 im englischen Shepton Mallet statt. Auf dem Festival wurden aus verschiedenen Kulturen Musik, Tanz und Kunst vorgeführt. Über 140 Veranstaltungen sind seitdem in vielen Ländern der Welt durchgeführt worden. Um die Verbreitung der Weltmusik zu unterstützen gründete er das Label Real World Records mit den Aufnahmestudios Real World Studios in der englischen Grafschaft Wiltshire.

Mit dem Label und dem modernen Studios sollte die Weltmusik in Ländern wie den USA auch in den Radiosendern populärer gemacht werden. Künstler wie der Senegalese Youssou N’Dour wurden durch Gabriel bekannt. Gabriel gründete auch das erste Download-Portal für Musik im Internet. Viele der Künstler aus der ganzen Welt haben durch die Zusammenarbeit mit den europäischen und US-amerikanischen Künstlern ihre Musik teils dem westlichen Musikgeschmack angeglichen. Im Jahr 1990 wurde das Projekt “One World One Voice” ins Leben gerufen. 50 internationale Musiker arbeiten an einem weitgehend zusammenhängen Stück, das später als Album und Video erschien. Unter anderem waren europäische Musiker wie Bob Geldorf oder Peter Gabriel an der Produktion beteiligt. Seit dem Jahr 2006 gibt es den deutschen Wettbewerb für Weltmusik “Creole”. Creole ist auch zugleich ein Musikfestival. Zu dem Wettbewerb und Festival treten deutsche Gruppen an, die Weltmusik modern interpretieren. Über regionale Wettbewerbe und einer Bundesausscheidung wird der Gewinner ermittelt. Vor allem auch Musikproduzenten, Labels oder Veranstalter sollen durch den Weltmusik-Wettbewerb angesprochen werden und neue musikalische Trends kennenlernen. Für die Durchführung sind acht Organisatoren zuständig, unter anderem die gemeinnützige Arbeitsgemeinschaft creole - Weltmusik aus Mitteldeutschland.