Gitarren gehören zu den beliebten Musikinstrumenten weltweit und blicken auf eine lange Geschichte zurück. In der klassischen Gitarrengeschichte spielten vor allem die europäischen Metropolen Wien, Paris und später London eine wichtige Rolle. Als Grundlage der heutigen akustischen Konzertgitarre gilt die Torres-Gitarre. Die Gitarre trägt den Namen des spanischen Gitarrenbauers Antonio de Torres, der Anfang des 19. Jahrhunderts Gitarren mit unterschiedlichen einheimischen Hölzern baute. Vor allem die leichten Konstruktionsmethoden und die Größe waren im Gitarrenbau der damaligen Zeit neu. Er baute vor allem sehr leichte Gitarren, die leichter in Resonanz zubringen waren. Die Gitarren von Torres erzeugten ein einmaliges Klangerlebnis. Bei den heutigen Gitarren reicht die Produktpallete von einfachen Gitarren aus Sperrholz bis zu hochwertigen Instrumenten bei denen Zedern- und Fichtenhölzer verwendet werden. Vor allem auch das Deckenholz auf der Saiten-zugewandten Seite ist für die Klangqualität sehr wichtig. Angeboten werden heute auch elektroakustische Gitarren, die einen eingebauten Tonabnehmer haben. Der Ton kann dann über einen Verstärker geregelt werden. Man unterscheidet heute bei den akustischen Gitarren zum Beispiel in Konzertgitarren, Folk- und Westerngitarren oder Flamenco-Gitarren, die alle ihre charakteristischen Töne haben. Desweiteren gibt es zum Beispiel Bassgitarren, die tiefer gestimmt sind, oder Resonatorgitarren, die auf dem Prinzip der mechanischen Lautsprecher beruhen. Bei letzteren Gitarrenmodellen setzten die Stahlsaiten einen besonderen Resonator im Inneren des Korpus in Schwingung und nicht wie bei anderen Modellen üblich die Decke. Resonatorgitarren werden vor allem im Blues gespielt. Stahlsaiten mit einer höheren Zugspannung werden auch bei Folk- und Westerngitarren verwendet, die man vor allem an den dünneren Hälsen und dem meist deutlich größeren Korpus erkennt. Die Flamenco-Gitarre ist der traditionellen Konzertgitarre am ähnlichsten und besteht meist aus einem Fichtenholz-Deckel. Die Gitarren haben eine sehr viel niedrige Saitenlage am Griffbrett und weißen in der Regel eine harte Kunststofffolie auf dem Deckel auf, dem Golpeador. Für den Boden und den Korpus werden meist Palisander- oder Zypressenhölzer verwendet.
Ab dem Jahr 1920 begann der Siegeszug der E-Gitarre. Vor allem auch durch die damalige Zeit in den 1920-1930er Jahren, wo Bigbands in den USA angesagt waren, suchte man neue Gitarrenmodelle, die lauter waren wie die akustischen Gitarren. Vor allem in den 1930er Jahren fanden die E-Gitarren, die durchaus umstritten waren, Einzug in den Blues, Jazz und die Country-Music. Anfang der 1930er Jahre wurde der erste Tonabnehmer entwickelt von der US-amerikanische Gitarrenhersteller Rickenbacker, der die Stahlseitenschwingungen in elektrische Signale umwandeln konnte. Zu den ersten und erfolgreichsten Jazzgitarrenmodelle, die mit elektromagnetischen Tonabnehmern auf den Markt kamen, gehörte das Modell Gibson ES-150. Das Modell der Gibson Guitar Corporation aus Nashville wurde 1936 auf den Markt gebracht. Die Weiterentwicklung der E-Gitarren war nicht mehr aufzuhalten und es wurden immer mehr Innovationen auf den Markt gebracht. Ende der 1980er Jahre kam zum Beispiel die erste E-Gitarre mit sieben Saiten auf den Markt.
Mit der E-Gitarre ist auch die Geschichte des Rock und Pop stark verbunden. Zu den legendären E-Gitarristen gehörten zum Beispiel Jimi Hendrix, Frank Zappa oder Johnny Guitar Watson. Zu den besten E-Gitarristen der Welt gehört sicherlich auch Mark Knopfler, der mehrfach den Grammy gewann. Es gibt seit den 1950er Jahren verschiedene Bauformen bei E-Gitarren, die sich in drei Hauptbauformen unterscheiden. Zu den beliebtesten und meistverkauften E-Gitarrenmodellen gehört die Stratocaster von der US-Firma Fender, die auch oft kopiert wurde. Die Stratocaster war im Jahr 1954 revolutionär. Zu den Klassikern der E-Gitarren gehört zum Beispiel auch die Les Paul von Gibson oder die Telecaster von Fender. Zu den meistgesuchten und teuersten E-Gitarrenmodellen gehören die Modelle Gibson Flying V aus den Jahren 1958/59. Typisch ist die Pfeilform der Kultgitarre.