Das Klavier gehört zu den beliebtesten Musikinstrumenten seit dem 15. Jahrhundert. Zu den Vorläufern des Klaviers gehörte zum Beispiel das historische Tasteninstrument Cembalo, aus der Blütezeit des 15.-18. Jahrhunderts. Vor allem im 18. Jahrhundert erlebte das Klavier eine Blütezeit mit vielen Erfindungen. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde das Hammerklavier erfunden, unter anderem von dem italienischen Musiklehrer Bartolomeo Cristofori aus Padua. Im Jahr 1821 wurde die erweiterte Stoßzungenmechanik für schnellwiederholtes Anschlagen von dem französischen Instrumentenbauer Sébastien Érard erfunden. Sébastien Érard schenkt unter anderem Ludwig van Betthoven im Jahr 1803 einen Flügel für seine Kompositionen. Eine besondere Erfindung im 19. Jahrhundert gelang der Klavierfabrik Rönisch in Dresden mit der Entwicklung des gusseisernen Rahmens im Jahr 1866. Der gusseiserne Rahmen legte die Grundlage für den modernen Klavierbau. Den modernen Klavierbau haben zahlreiche bekannte Hersteller geprägt. Zu den bekanntesten Herstellern gehören zum Beispiel: Bechstein, Kawai, Steinway & Son oder der japanische Konzern Yamaha. Zu den größten deutschen Klavier- und Flügelherstellern gehört Bechstein, die durch den deutschen Klavierbauer Carl Bechstein im Jahr 1853 in Berlin gegründet wurde. Zu den bekanntesten deutschen Klavierherstellern gehört zum Beispiel auch Steingraeber & Söhne aus Bayreuth, gegründet 1820 in Thüringen, oder die Wilhelm Schimmel Pianofortefabrik in Braunschweig, die 1885 von Wilhelm Schimmel gegründet wurde. Deutschland ist vor allem ein Land von Herstellern für hochwertige Klaviere. Die meisten Klaviere kommen heute aus dem Fernen Osten.
Bei Klavieren unterscheidet man in zwei Hauptbauformen: dem Flügel und dem Pianino. Der Flügel ist die bekannteste Bauform des Klaviers, die durch die waagerechte Bauform mit den drei Beinen geprägt ist. Die geschwungene Form des Korpus gab dem Flügel seinen Namen. In der englischen Sprache wird der Flügel als Grand Piano bezeichnet. Flügel gibt es in verschiedenen Baugrößen von kleinen Stutzflügeln bis zum großen Konzertflügeln mit einer Länge um die 2,75 Meter. Im Gegensatz zum Flügel, bei dem die Klanganlage horizontal angebracht ist, ist beim Pianino der Klangkörper vertikal verbaut. Unter dem Oberbegriff Pianino versteht man aufrecht stehende Klaviere, die in verschiedenen Größen und Qualitäten angeboten werden. Pianinos wurden ab Mitte des 19. Jahrhunderts bei der bürgerlichen Sicht als Hausinstrumente immer beliebter. Bis heute sind Pianinos als häusliche Klaviere überaus beliebt. In der Regel verfügen die Pianinos über den vollen Tastenumfang von 7¼ Oktaven. Das Pianino ist meist bis zu 1,5 Meter breit und hat eine Höhe von bis zu 1,3 Meter. Größere Modelle können bis zu 300 Kilogramm wiegen. Vor allem hohe Geräte haben einen sehr guten Klang. Bei Klavieren sollte man im häuslichen Bereich vor allem auf die richtige Luftfeuchtigkeit achten, die Stimmung, Klang und Wertbeständigkeit beeinflussen. Eine relative Luftfeuchtigkeit von 40-70 Prozent ist meistens geeignet. Man sollte die Klaviere nicht unbedingt an die Heizung im Winter stellen oder ans Fenster stellt und auch andere starke Klimabeeinflussungen des Klaviers ausschließen.