Orgel

Zu den faszinierendsten Musikinstrumenten gehört die Orgel. Seit der Antike gibt es Orgeln, die immer mehr perfektioniert wurden. Orgeln gibt es in den verschiedensten Ausführungen in den meisten Kirchen und vielen Konzertsälen. Kleinere Orgeln mit einer kompakten Bauweise gibt es als sogenannte Positive. Vor allem auch in der Zeit des Barocks wurden die Orgeln in monumentalen Orgelgehäusen in den Kirchen verbaut. Die Orgel war in vielen Kirchen ein maßgebendes Moment in der Gesamtarchitektur der Gotteshäuser und wurde reich ausgeschmückt. Rund um die Orgel sind wahre Orgellandschaften gebaut worden, die mit zahlreichen religiösen Wand- und Deckenmalereien und Skulpturen versehen wurden. Jede Orgel ist ein Unikat, das von Orgelbaumeistern erschaffen wird. Jede Orgel muss auf den speziellen architektonischen Vorgaben gebaut werden und viele moderne Orgeln kosten heute weit über 200.000 Euro. Die hohen Preise werden allerdings durch die hochwertigen Materialien, den immensen Arbeitsaufwand, und der langen Haltbarkeit relativiert. Normale Kirchorgeln haben zwischen 15 und 25 Register (Klangfarben). Große Orgelanlagen können aber auch über 70 Register haben. Die unterschiedlichen Klangfarben sind unter anderem auf die verwendeten Pfeifenmaterialien und deren Bauform zurückzuführen. Eine der größten Orgeln der Welt befindet sich zum Beispiel in der Convention Hall in Atlantic City mit 337 Registern. Die größte spielbare Orgel ist die Wanamaker Grand Court Organ im Kaufhaus Macy’s in Philadelphia. Die Orgel hat 374 Register und 26.522 Pfeifen. Insgesamt erstreckt sich die Orgel, die im Jahr 1904 neu erbaut und bis in die 1930er Jahren ausgebaut wurde, über fünf Stockwerke.

Seit den 1960er Jahren ist die Hammond-Orgel überaus beliebt. Erfinder war der US-amerikanische Geschäftsmann Laurens Hammond, der seine erste Orgel im Jahr 1935 vorstellte. Eigentlich ist die Hammond-Orgel keine klassischen Orgel mit Pfeifen, sondern hat vereinfacht beschreiben einen Elektromotor im Inneren. Die preisgünstigere und kompakte Hammond-Orgel wurde schnell im Jazz beliebt und wurde in den 1960er und 1970er Jahren in der populären Musik in vielen Stücken als prägendes Instrument eingesetzt. Die Hammond-Orgeln sind in der Regel mit zwei Manualen und Pedal ausgestattet. Die Tonumfänge können bei den Hammond-Orgeln sehr unterschiedlich sein. Heute werden zum Beispiel Keyboards oder Softwares angeboten, die eine große Klangauthentizität zu traditionellen Hammond-Orgeln haben. Es werden auch moderne Hammond-Orgeln im alten Stil unter dem Namen Hammond-Suzuki vermarktet. Die japanische Firma Suzuki hat allerdings nichts mit dem großen Suzuki-Mischkonzern zu tun. Deutsche Künstler wie Franz Lambert oder auch Helge Schneider verwenden die Hammond-Orgel als ein prägendes Musikstilelement.