Volkstanz

Volkstänze sind fester Bestandteil der lokalen und regionalen Identitäten der Völker und interpretieren die alltäglichen Geschichten im Beruf und dem Privatleben. Unter folkloristischen Tänzen versteht man zumeist veränderte Formen der traditionellen Volkstänze, die auch durch ihre eigenständige Choreografie Bestandteil der Heimatkultur sein können. Mit Volkstänzen verbunden, sind häufig die typischen Trachten, die in den historischen Zeiten zu feierlichen Anlässen getragen wurden. Volkstänze kann man generell nach den Regionen und Kulturen unterscheiden oder nach den Tanzformen, die charakteristisch für die Regionen sind. Zu den regionalen Tanzformen gehören zum Beispiel: Kreistänze, Reihentänze, Paartänze oder Kontertänze. Manche Tanzformen sind auch charakteristisch für eine bestimmte Epoche, in denen bestimmte Tanzformen zu den höfischen Umgangsformen gehörten. Aus der Zeit Napoleon ist zum Beispiel die Quadrille bekannt. Aus der Quadrille entwickelte sich später zum Beispiel der Cancan, ein französischer 2/4-Takttanz, der durch die Geschwindigkeit der Tänzerinnen lebt. Man kann die Tänze auch in bestimmte Tanzfamilien einteilen, die für eine bestimmte Region oder einem Land typisch sind. In Süddeutschland und den angrenzenden Alpenländern sind zum Beispiel der Walzer, die Polka oder der Ländlertanz beliebt. Der Ländlertanz ist auch in Slowenien bekannt und trägt zur Heiterkeit bei Festen bei. Zu den österreichischen Volkstänzen gehören zum Beispiel auch der 2/4-Takttanz Galopp oder die verschiedenen Paartänze des Drehers, die auch in Teilen Süddeutschlands in Variationen getanzt werden. Eine Vielzahl von unterschiedlichen Volkstänzen kennt man auch in Nord- und Ostdeutschland. Oft sind die Traditionen verwandt mit den angrenzenden Kulturen der Nachbarländer, zum Beispiel in Holland, Skandinavien oder Polen. Die Tänze werden vor allem als Paartänze und Kreistänze getanzt.

In diesen nördlichen Regionen Deutschlands und den Anrainerländen, sind vor allem auch die Kontertänze sehr beliebt. Typische sind auch die Quadrille-Tänze. Typisch für die Volkstänze in der nördlichen Region sind auch die charakteristischen Anfangs- und Schlusskreise. Wie in anderen Regionen auch, gibt es Abwandlungen in den Volkstänzen, zum Beispiel in Bezug auf das Tempo, die Schrittfolge und die Figuren. Populär sind im deutschsprachigen Raum auch die irischen und schottischen Volkstänze, die in veränderter Form auch in Shows zu sehen sind. Diese Tänze sind aber im weitesten Sinn keine Volkstänze mehr, da die geschichtliche Heimatkultur der Tänze nur noch eine Nebenrolle spielt. Besonders wichtig, um die Traditionen der einzelnen Volkstänze weiter leben zu lassen, sind die Vereine und Verbände, die sich auf lokaler und regionaler Ebene organisieren und ihre Heimatkultur weiter pflegen. Im deutschsprachigen Raum gibt es auch Dachverbände, die sich der Volkstanzkultur der Regionen verschrieben haben. Man findet im Internet viele Seiten, die sich mit Volkstanz beschäftigen und die Kultur vorstellen. Auch Veranstaltungshinweise findet man über das Web. Viele der Volkstänze haben heute wieder einen stärkeren Zulauf, vor allem von jungen Menschen.