Bauchtanz

Bauchtanz ist der Oberbegriff für verschiedene Stile des Bauchtanzes, der von den Tänzerinnen und Anhängern als Orientalischer Tanz definiert wird, da der Bauch genauer beschrieben nicht alleiniges Bewegungselement ist. Die Geschichte des Bauchtanzes ist nicht genau festgehalten. Die Tanzstile im damaligen Indien, dem Orient und dem Mittelmeerraum können allgemein als Tanz der Verehrung des Weiblichen oder als Fruchtbarkeits- und Geburtstanz entstanden sein. Die sinnlichen Bewegungen der Hüfte gelten heute noch als der Inbegriff des Orientalischen Tanzes. Vor allem bei Festlichkeiten werden die Bauchtänze im Orient gerne aufgeführt. Der Orientalische Tanz kam 1893 zur Weltausstellung nach Chicago. Nach anfänglichen Vorurteilen gegenüber dem sinnlichen Tanzstil wurden orientalische Tänze schnell zum Publikumsmagnet in den USA. Eine Welle von Orienttänzen erschloss die westliche Welt und ebbte nach einer Zeit wegen der “Unsittlichkeit” wieder ab. Vor allem in den 1960er und 1970er Jahren wurde der Bauchtanz in Europa sehr beliebt. Vor allem auch die Feministinnen in den 1970/80er Jahren entdeckten die selbstbestimmte Weiblichkeit in der orientalischen Tanzform. Den Durchbruch in Deutschland schaffte der Bauchtanz kommerziell in den 1990er Jahren. Immer mehr Studios wurden in Deutschland eröffnet und die Zahl der Lehrerinnen und Tänzerinnen wurde immer größer. Viele Veröffentlichungen zu den orientalischen Tanzstilen wurden auf den Markt gebracht. Volkshochschulen und Tanzstudios, die Bauchtanz anbieten, gibt es heute in vielen Städten. Die Zahl an Bauchtänzerinnen, die den Tanz als Hobby nachgehen, schätzt man auf über 60.000. Zahlreiche Veranstaltungen zu orientalischen Tänzen gibt es heute in Deutschland.

Vor allem Frauen zwischen 20 und 40 Jahren sind heute am Bauchtanz sehr interessiert. Generell findet man bei den Bauchtänzerinnen alle Berufsgruppen und Altersklassen. Vielen Frauen sieht im Bauchtanz auch eine Art Fitness-Training, das Spaß macht und tänzerische Ausdruckformen integriert. Eine positive Auswirkung auf Geist und Körper wird von vielen Frauen beschrieben. Bauchtanzkurse und Workshops gibt es heute für Anfänger und Fortgeschrittene. Es geht zum Beispiel für Anfänger um die richtigen Haltungen, die Armpositionen, die Hüftbewegungen, die Oberkörperbewegungen, die Grundschritte oder die Drehungen. Erste flüssige Tanzbewegungen werden für Anfänger vermittelt. Natürlich gehen die Bauchtanzkurse auch auf die orientalische Kultur und die Kostüme ein. Es gibt eine Reihe von weltbekannten Bauchtänzerinnen, die vor allem aus Ägypten, dem Libanon oder der Türkei kommen. Zu den Vorbildern im Orientalischen Tanz gehörte zum Beispiel Nadia Gamal, die zu den großen Tanzstars im Libanon gehörte. Sie studierte u.a. Modern Jazz und Ballett und ließ die Stile mit in die Bauchtanz-Choreografien einfließen.