Medienanstalten und Verbände, Netzwerke

Es gibt kein Land, das sich den Luxus leisten kann Informationen und Meinungen über elektronische Massenmedien unkontrolliert zu lassen. In Europa unterliegen die Medien einer besonderen Regelung. Die Reglungen, vor allem im elektronischen Massenmedienbereich, sind notwenig, um die demokratische Meinungsfreiheit zu garantieren. Welche Auswirkungen die Vermengung von machtpolitischen Interessen und Massenmedien haben, sieht man am Fall Berlusconi in Italien. Gerade in Deutschland ist man bemüht auch in Medien unterschiedliche Programme und Meinungen zuzulassen. Die europäische Union ist bemüht den Medienmarkt liberal und innovativ zu gestalten. Die Medien sind auch immer ein Stück nationaler Kultur und somit ein besonders schützenswertes Gesellschaftsgut. Alle Mitgliedsländer sind bemüht ihre Medienpolitik national zu gestalten. Für jedes Medium gibt es eine europäische und nationale Vereinigung.

So gibt es zum Beispiel einen europäischen Radioverband oder einen Verband der Privaten Rundfunkbetreiber in Deutschland. Die Lobby-Arbeit der Interessensvertretungen ist ein wichtiger Arbeitpunkt. Medienpolitik heißt auch immer Machtpolitik. Aus diesem Grund sind die europäischen Lobbyisten im Medienbereich sehr gut aufgestellt. Kooperationen gibt es auch im Bereich der öffentlich-rechtlichen Rundfunksender. Zunehmend werden auch grenzüberschreitende Programme gestaltet. Der deutsch-französische Sender ARTE ist ein bekanntes Beispiel interkultureller Zusammenarbeit in den Medien. In Deutschland haben die Länder die Medienhoheit. Für jedes Bundesland gibt eine zuständige Landesmedienanstalt, die auch die Lizenzen für die elektronischen Medien vergibt. Die einzelnen Medienanstalten arbeiten eng mit der Europäischen Union zusammen. Etwas anders verhält sich die Lage im Bereich Internet. Hier sind es vor allem die großen Internetfirmen, die meist ohne eine Interessenvertretung die Lobby-Arbeit in Brüssel organisieren.