Presse und Nachrichten

Die Zeiten in denen man seine Tageszeitung las und abends entschied welches öffentlich-rechtliche Fernsehen man einschaltete oder welches Buch man las, hören sich heute sehr nostalgisch an. Gerade in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich eine gigantische Medienlandschaft entwickelt. Es gibt heute mehr Printmedien den je, die oft im Wettstreit um die gleiche Zielgruppe liegen. Die Frau als generelle Zielgruppe ist dabei immer noch führend. Es gibt hunderte von Zeitschriften mit immensen Auflagen, die sich an Frauen in jedem Alter richten. Bei den wöchentlich erscheinenden Magazinen hat der Focus neuen Wind in die Branche gebracht. In den 80er Jahren kamen in Europa die privaten Fernseh- und Radiosender in den Markt. Die Unterhaltung der Nutzer stand meist im Vordergrund bei der Positionierung des Mediums im Markt. Eine Angleichung der Unterhaltungsformate und der journalistischen Kompetenz ist in den letzten Jahren klar erkennbar. Tradition haben die abendlichen Nachrichtensendungen, die in allen europäischen Ländern ein Millionenpublikum erreichen. Die Menschen bekommen so einen kleinen Ausschnitt der Weltereignisse präsentiert. Auf Grund der besonderen Bedeutung bei der Auswahl der Nachrichten und der Bilder, unterliegen die Massenmedien zahlreichen Institutionen, die die Überwachung gewährleisten. Journalisten unterliegen in allen zivilisierten Ländern einem besonderen staatlichen Schutz, der gewährleistet, dass es veröffentlichte Meinungsfreiheit gibt.

In den 90er Jahren gab es eine Welle von neuen Medienunternehmen die Nachrichtenformate im Fernsehen als zukunftsträchtig ansahen. Meist orientierten sich die Formate an CNN, dem weltweiten Nachrichtensender der Amerikaner. In den USA hatte man sehr früh erkannt welche immense Bedeutung die Steuerung von Nachrichten und bewegten Bildern hat. Das einzige noch teilweise freie Informations- und Kommunikationsmedium ist das Internet. Das Internet ist das einzige Medium in denen Informationen individuell abgerufen werden können. In allen anderen Medien entscheidet eine kleine Zahl von Pressevertretern über die zu veröffentlichten Informationen, die uns erreichen. Die großen Suchmachinenanbieter haben heute eine überragende Medienmacht und steuern somit maßgebend unsere Zukunft. Theoretisch ist dies, wie bei anderen Medien auch, politisch unerwünscht. Eine Bündelung solcher Medienmacht sollte es aus historischer Sicht nicht mehr geben. Eine gesellschaftspolitische Auseinandersetzung über die Zukunft der Medien und den Chancen und Gefahren für die Kulturen, wird in den nächsten Jahren stattfinden müssen.