Usenet

Das Wesen des Internets ist nicht nur auf die Informationsbeschaffung ausgerichtet, sondern ebenso auf die Kommunikation und die Interaktion. Es gibt viele Umschreibungen für das Wort Usenet. Usenet ist keine Erfindung im Internet, sondern hat eine alte mediale Tradition im Mediendialog. Im klassischen Medium Zeitung gab es schon immer die Leserbriefe. Eine aktive Kommentierung des veröffentlichten Artikels. Man schreibt seine persönliche Meinung zu kommentierten Informationen und nimmt so an der Meinungsbildung teil. Usenet unterscheidet sich aber in einem Punkt sehr zentral von den alten Leserbriefen. Beim Usenet selektiert keine Redaktion die Kommentare. Alle Nutzer können ihre Meinung dazu äußern. In viele Usenet’s regulieren sich die Kommentatoren von alleine.

Usenet’s sind die demokratische Form der Meinungsfreiheit und stehen deshalb unter einem besonderen Meinungsbildungsschutz. Die Themen sind nach Newsgroups geordnet und können höchst unterschiedlich sein. Meistens bestimmt das Thema der Newsgroup die Diskussionsansätze. Bei großen gesellschaftlichen Ereignissen können die Diskussionsteilnehmer soziodemografisch sehr breit gefächert sein. Oft bleibt das Thema überdurchschnittlich lang Teil der Diskussion. Webforen wirken in ähnlicher Weise, allerdings unterscheiden sich die Programme zwischen Usenet und Webforen. Auch die inhaltliche Strukturierung der Foren und der regulierende Einfluss des Administrators sind different zum Usenet. Usenet-Anhänger pflegen eine eigenständige Kommunikationskultur. Es gibt eigene und selbst regulierende Umgangsregeln- bzw. empfehlungen, so dass die Usenet’s durchaus als eigenständige Medienkultur gesehen werden kann. In der Regel sind die Usenet’s in verschiedene Newsgroups unterteilt und bieten so den Teilnehmern nach ihren Interessen zu kommunizieren. Für Anfänger gibt es ein FAQ-Teil in dem man sich über die Gepflogenheiten des Usenet’s informieren kann. Die Usenet’s können unterschiedlich national oder international ausgerichtet sein. In der Regel werden aber kulturelle Stereotype in der Diskussion vorherrschend sein.