Digitales Radio

Das digitale Radio wird in absehbarer Zeit kommen, unklar ist allerdings wann die Systeme wie DAB den UKW-Empfang ablösen. Unklar ist auch, welches technische System den Durchbruch im Markt schafft. Das neue digitale Radio wird ein terrestrisches Nachfolgeverfahren sein, das in den Bundesländern, die die Medienhoheit haben, bereits seit Jahren als Pilotprojekt durchgeführt wurde. Für die Radiomacher war das digitale Radio eine Chance an neue Märkte zu kommen und neue, teils kostenpflichtige Programme anzubieten. Auch hat man mit dem digitalen Radio mehr Möglichkeiten Programme zu empfangen. Allerdings kam die Einführung der digitalen Radios in Stottern, da vor allem der konkrete Nutzen für den Kunden - wie zum Beispiel beim Internet oder dem Handy - nicht ausreichend kommuniziert wurde. Auch gab es keine klare medienpolitische Grundausrichtung, die eine standardisierte Einführung bundesweit unterstützt hätte. Man unterscheidet heute verschiedene Begrifflichkeiten. Insgesamt spricht man vom Digital Radio. Es gibt verschiedene Systeme, zu den gehören: DAB (Digital Audio Broadcasting), DRM (Digital Radio Mondial) oder DVB-T, ein digitales Verfahren, das eigentlich für das Fernsehen gedacht ist, aber auch digitale Radioprogramme ausstrahlen kann. In den USA setzte sich zum Beispiel ein anderes System durch, die IBOC-Technik (In-Band-On-Channel). Es gibt darüber hinaus heute schon Nachfolgeverfahren auf DAB-Basis, für die man allerdings neuste Empfangstechnik braucht, zum Beispiel DAB+.

Beim Nachfolgeverfahren DAB+ hat man eine größere Programmvielfalt und auch einen besseren Sound. DVB-H ist vor allem für Handy-Nutzer interessant, wo man multimediale Inhalte nutzen kann. Auf der Basis von DAB gibt es auch zusätzlich das Nachfolgesystem DMB (Digital Multimedia Broadcasting). Auch hier können bewegte Bilder übertragen werden. Das Nachfolgesystem von DRM ist DRM+, eine Weiterentwicklung der digitalen Technik auf üblichen UKW-Frequenzen. Das System kann in Zukunft eine Alternative zu DAB sein. Wie die Zukunft des digitalen Radios, mit welchen System aussieht, wird man sehen. Grundsätzlich sind terrestrische Systeme für den digitalen Empfang im Auto besser als Satellitensysteme, die auch sehr wetterabhängig sind. Digitale Empfänger braucht man natürlich für das Autoradio, Handy oder als Heimempfänger. Produkte gibt es heute von allen großen Elektronikunternehmen. Die Infrastruktur für den digitalen Empfang liegt heute in Deutschland bei rund 80 Prozent der Gesamtbevölkerung. Abgedeckt sind vor allem die Autobahnen in Deutschland, wo man heute digitales Radio gut empfangen kann.

Da die Hoheit bei den Ländern liegt, muss man sich in jedem Bundesland nach den Programmen erkundigen. In Bayern gibt es zum Beispiel zahlreiche lokale Programme, die digital zu empfangen sind und auch viele landesweit ausstrahlende Programme, vor allem der öffentlich-rechtlichen Radiosender. In Ländern wie Baden-Württemberg oder Hessen ist die Programmvielfalt geringer. Eine wichtige Rolle spielen auch die Services. Bei der Autonutzung spielen vor allem Themen wie Navigationsoptionen oder die Übertagung von digitalen Serviceinformationen eine Rolle. Auch das Radio als Schnittstelle zum PC wird immer wichtiger bei Autoradios. Man findet heute auch im Internet Informationsanbieter, die sich nur mit dem Thema digitales Radio beschäftigen und wo man zahlreiche Informationen über die Produkte und Programme bekommt. Wie beim digitalen Fernsehen auch, sollte man sich genau beim Händler über zukunftsweisende Produkte und den Features informieren.