Geschichte des Rundfunks

Das erste Programm, das regelmäßig ausstrahlte, ging im Jahr 1923 auf Sendung. In der Weimacher Republik war das Radio hören chic geworden und das Radio wurde teils zum Unterhaltungsmedium wie es in den USA schon beliebt war. Auch im Nachbarland Holland war das Radio in dieser Zeit sehr beliebt. In der nationalsozialistischen Zeit gab es nur einen stattlichen Sender, den großdeutschen Rundfunk. Der Sender, den die Nationalsozialisten übernahmen, wurde vor allem zu Propagandazwecken verwendet. Es gab aber auch einen Reichsender in Königsberg, der den gleichen Zweck in dieser Zeit erfüllte. Der Volksempfänger wurde im Dritten Reich zum ersten Massenmedium. Mit dem in Deutschland gebauten Volksempfänger war es allerdings unmöglich ausländische Programme zu hören. War es trotzdem möglich BBC zu hören, so wurde die Todesstrafe von den Propagandaverantwortlichen ausgesprochen. Gerade in der anfänglichen Zeit kam zum Vollzug der Strafe, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Durch die Alliierten wurden nach dem 2. Weltkrieg der Sender abgestellt. Man sende vor allem die eigenen alliierten Kulturgüter über das Radio. Auch sollte der zukünftige Hörfunk nie wieder als Propaganda genutzt werden, so dass man ein BBC-Modell mit Gebühren, Gremien und einem dezentralen Markt für den Hörfunk vorsah. Es sollten acht autonome Sender installiert werden. Während des Nürnberger Prozesses wurden über das Radio der Alliierten, tägliche Berichterstattungen gemacht. Die Alliierten setzen das Radioprogramm ganz bewusst ein, um eine Umerziehung durch Information zu erreichen.

Im Jahr 1949 wurden die Sender den Deutschen wieder zurückgeben und ein Jahr später entstand die ARD. Bis zu den 80er Jahren waren nur die öffentlich-rechtlichen Sender auf dem deutschen Radiomarkt. Bis Mitte der 50er Jahre wurde allerdings nur auf Mittelwelle gesendet. Durch die internationale Wellenzuteilung, der schlechteren Frequenzen, war es notwendig auf die UKW-Frequenzen auszuweichen. Immer mehr Menschen kaufen sich die teuren neuen Radios mit UKW-Empfang, so dass der Siegeszug des neuen Radios in Deutschland nicht mehr zu stoppen war. In den 70er Jahren kam die Zeit der Popwellen nach Vorbild der BBC. Vor allem SWF3 wurde seit dieser Zeit zur Kultwelle und war in vielen Regionen Deutschlands überaus beliebt. Im Jahr 1981 wurde, durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, der Weg frei für die privaten Radioveranstalter. Seit diesem Zeitraum gibt es das duale System im Hörfunk. Es wurden zahlreiche lokale, regionale und überregionale Radiosender von den Landesmedienbehörden lizenziert. In den 90er Jahren kam die Zeit der Formatradios, die sich mit der Musik und den Moderationen an einer bestimmten Zielgruppe ausgerichteten.

Zwischen 1980 und 2000 wurde der Radiomarkt immer mehr konsolidiert. Kleinere unwirtschaftliche Radios verschwanden und die größeren Sender übernahmen teilwiese die Frequenzen. Heute sind die meisten privaten Radios reine Formatradios, die vor allem auf aktuelle Hits und Hits der letzten 30 Jahre setzen, um eine breite Hörerschaft der Werbewirtschaft anzubieten. Aber auch bei den öffentlich-rechtlichen gab es Veränderungen, zum Beispiel die Fusion zwischen dem SDR und dem SWF, die in die neue Rundfunkanstalt SWR überging, so heißt das ehemalige Programm SWF3 heute SWR3. In den 1990ern kam auch das Digitale Radio auf, das noch mehr Angebote kostenpflichtig auf den Markt bringen sollte. Die Entwicklung hat sich aber nicht durchgesetzt. Vielmehr nutzen die jungen Leute heute das Internet zum Radiohören. Die Digitalisierung des Rundfunks ist aber nicht mehr aufzuhalten. Vor allem auch die neuen Medien-Nutzungsgewohnheiten der jüngeren Menschen stellt für die Radiomacher eine neue Herausforderung dar.