Radiosendungen

Fährt man heute auf der Autobahn durch die deutschsprachigen Länder, insbesondere Deutschland, und zappt durch die Radiolandschaft, so bekommt man vor allem sogenannte “Formatradios”. Das Formatradio kommt - wie fast alle Neuerungen in den letzen Jahrzehnten in den Medien - aus den USA, wo man schon lange Zielgruppenradioprogramme kannte. Das Formatradio hat eine klare Zielgruppenansprache in der Musikgestaltung und den Wortanteilen. Auf Grund dessen, dass das Formatradio aus den USA kommt, hat man bis heute auch englische Begriffe und Abkürzungen für die unterschiedlichen Formate der Radios. Vor allem die Werbewirtschaft bestimmt heute das Radiowesen, nicht nur bei den privaten Radiosendern, die sich über Werbung finanzieren müssen, sondern auch im größeren Maß auch die öffentlich-rechtlichen Radiosender. Zu den gängigen Formaten im Radio gehören zum Beispiel, das Contemporary Hit Radio, das vor allem in Jugendradios aktuelle Charts spielt. Von den Formaten gibt es wiederrum Subformate wie in diesem Fall die Richtungen: Pop, Dance, Urban oder Rock. Popmusik und Mainstream-Musik sollen Hörer zwischen 25-50 Jahren ansprechen. Dieses Format nennt man Adult Contemporary (AC). Auch hier gibt es Subs wie Oldies. Meistens findet man heute auch Hit-Radios, die Musik aus den 70/80/90er Jahren und aktuelle Hits spielen, um eine recht breite Zielgruppenansprache zu betreiben. Natürlich gibt es in der Radiolandschaft auch Formate, die sich neben den Mainstream-Radios bewährt haben. So gibt es zum Beispiel Formatradios, die Easy-Listening-Music spielen oder Urban Contemporarys, die auf Black-Music oder Soul setzen.

Es gibt auch eine Reihe von Talk-Radioformaten. Hier spielt das Reden über verschiedene Themen eine besondere Rolle. Auch Comedy-Talk-Radiosendungen gibt es immer mehr. Neben den Begriffen des Formatradios, gibt es auch andere begriffliche Zuweisungen von Radiosendungen. So spricht man generell von Radioshows, Informations-, Kultur-, Musik- oder Sportsendungen. Auch gibt es spezielle Wissens- und Bildungssendungen, die im Auftrag der öffentlich-rechtlichen Radioprogramme liegen. Vor allem zu morgendlicher und nächtlicher Stunde oder am Sonntag haben auch die Talkshows im Radio ihren Sendeplatz. Gerade die öffentlich-rechtlichen Landesradios mit ihren vielen Programmen, haben die Chance ein breites Programmangebot zu senden, dass die lizenzierten privaten Radios nicht können und sich auf ein Format festlegen müssen. Besondere Informationssendungen bietet vor allem das Deutschlandradio, das bei vielen Menschen, vor allem Autofahrern, sehr beliebt ist, um sich gezielt zu Themen der Zeit zu informieren. Die meisten Mainstream-Radiosender haben nur einen geringen Wortanteil in den Sendungen. Die Ausnahme bilden in der Regel die Morning-Shows und die Primetime-Formate am späten Nachmittag.

Kundenbindungen erreicht man in den Sendungen durch viele Features, zum Beispiel Musikwünsche oder Gewinnspiele. Viele Sender gehen aber jüngst von der übermäßigen Gewinnspielanpreisung weg, da die Hörer nach Umfragen teils genervt von den Spielen sind. Immer wichtiger ist in den letzten Jahren, die Einbindung des Internets ins Radioprogramm geworden. Hier bekommt man viele zusätzliche Informationen über den Sender, das Programm, die Playlist, die Moderatoren oder die Veranstaltungen. Gerade auch für die Werbewirtschaft sind die Interaktionen über die Radio-Internet-Plattformen informell wichtig. Wer sich für internationale Sendungen interessiert kann heute via Internet und Live-Radios an der globalen Radiowelt teilnehmen, die sehr viel bunter ist, als man vermutet.