Satellitenempfang

Man muss beim digitalen Radio derzeit unterscheiden zwischen terrestrischen digitalen Radioangeboten und Radioprorammen, die man über Satellit empfangen kann. Digitales Radio im Auto wird sicherlich seine Zukunft in terrestrischen Systemen wie DAB (Digital Audio Broadcasting) oder DRM (Digitale Radio Mondial) haben. Hier spielt vor allem die Empfangsqualität, zum Beispiel bei schlechten Wetterbedingungen, eine zentrale Rolle. Im Gegensatz zum stationären Satellitenradio, ist aber die Vielzahl an Radioprogrammen bisher bei den terrestrischen Systemen nicht in der Maße vorhanden. Hier werden die öffentlich-rechtlichen und großen privaten Regionalsender weiterhin die überragenden Marktführer bleiben, nur mit dem Unterschied, dass man statt analog in digitaler Technik sendet. Die Schaffung von Mehrwerten des digitalen Radios wird eine wichtige Herausforderung bei der Gestaltung der Technik, den Radioinhalten und den Services. Beim Satellitenradioempfang muss man je nach Frequenzband der Satelliten eine technische Grundausstattung stationär haben. Im L-Band reicht zum Beispiel eine integrierte Empfängerantenne aus, sofern man eine Sichtverbindung zum Satelliten aufbauen kann. Man muss auch unterscheiden, ob es sich zum Beispiel um einen Fernsehsatelliten handelt, der auch Radioprogramm untervermietet hat - oder ob es sich um ein autonomes Satellitenradionetzwerk handelt. So gibt es zum Beispiel als Untermieter der Fernsehsatelliten Astra, das Astra-Digital-Radio. Alleine über die Astra-Satelliten werden rund 1.500 TV- und Radioprogramme ausgestrahlt, viele davon sind unverschlüsselt. Es gibt hier auch DVB-S (Digital Video Broadcasting - Satellite), wo man ebenfalls viele Hörfunkprogramme abrufen kann. Die ARD sendet ihre Programme über einen Astra-Hörfunktransponder, der in der DVB-S-Norm übertragen wird.

Ein eigenständiges Radiosatellitennetzwerk bietet zum Beispiel Worldspace an. Worldspace, das im L-Band sendet, versorgt Teile Europas, Asiens und ganz Afrika mit Radioprogrammen. Im Gegensatz zu früher Zeiten bieten die kommerziellen Radiosender heute ihre Angebote nur gegen monatliche Gebühren an. Die meisten Radiosender sind in englischer Sprache, zum Beispiel Sender wie BBC, CNN oder Virgin-Radio. Weitere Sprachen sind Deutsch, Französisch oder auch Japanisch. Das Unternehmen Worldspace, mit Hauptsitz in Silver Spring, USA, expandiert immer mehr und kooperiert mit zahlreichen Firmen, die ihre Satellitentechnik zum Empfang verbreiben. Vor allem auch der Lateinamerikanische Markt steht im Fokus der unternehmerischen Entwicklung. In den USA gibt es zum Beispiel das Abo-Radio-Satellitensystem, das Satellite Digital Audio Services, das von Mexiko bis Kanada reicht. Je nach Interessen bei Radiohörern, muss man sich zukünftig auch entscheiden, ob man mobil und Daheim auf terrestrische Angebote wie DAB komponiert zurückgreift oder sowohl Satellitenradio als auch mobile digitale Radiosysteme nutzen will. Die Faktoren Programmvielfalt, Zusatzservices und Gebühren spielen hier die zentrale Rolle.