Digitales Fernsehen

Auf europäischer Ebene soll das digitale Fernsehen bis zum Jahr 2012 das analoge Fernsehen ablösen. In Deutschland soll dies schon zwei Jahre früher geschehen. Das digitale Fernsehen hat und hatte verschiedene Verfahren. Auch sind die digitalen Verfahren weltweit anders. So hat man in Deutschland andere Verfahren, als zum Beispiel in Japan. Moderne TV-Geräte können die digitalen Verfahren ohne Probleme umsetzen. Alte Geräte brauchen teilweise noch Wandler von analogen und digitalen Übertragungen. Das meistgebräuchliche Verfahren in Deutschland ist DVB (Digital Video Broadcasting). Es handelt sich hier um ein standardisiertes Verfahren, das viele Dienste zulässt und auch von der Qualität hervorragend ist. Von DVB gibt es wiederrum Unterformen, die zum Beispiel für die Übertragung von Kabelnetzen, Satelliten oder Service Informationen gedacht sind. Die Unterarten tragen dann eine Zusatz-DVB-Bezeichnung, zum Beispiel für Kabelnetze und Satelliten DVB-C bzw. DVB-S. Es gibt auch andere Verfahren wie Digital Multimedia Broadcasting, die zur Anwendung in Deutschland kommen könnten. Ende 2008 wird die terrestrische analoge Übertragung der öffentlich-rechtlichen Sender, zu Gunsten der digitalen terrestrischen Übertragung umgewandelt. Diese Übertragung hat das Kürzel DVB-T. Fast vier Millionen Haushalte in Deutschland nutzen dieses Verfahren über die digitalen terrestrischen Übertragungswege.

Beim digitalen Satellitenfernsehen ist Deutschland das einzige Industrieland, das analoge Programme noch via Satellit empfängt. Über 60 Prozent der Haushalte in Deutschland, die Satellitenfernsehen haben, nutzen inzwischen nur digitale Programmangebote. In anderen Ländern, wo vor allem das Pay-TV viel genutzt wird, gibt es nur noch digitale Rundfunkangebote. DVB-C, also das digitale Fernsehen im Kabelnetz, soll etwa bis 2010 als Standard eingeführt werden. Der Nachfolgstandard ist DVB-C2. Der Grad der Digitalisierung über Antenne, Kabel oder Satellit ist in Deutschland noch sehr unterschiedlich ausgeprägt, so liegt der Digitalisierungsgrad bei Antennenempfang bei rund 90 Prozent, während die Kabelnetzanbieter nur einen Grad von rund 20 Prozent an digitalen Programmangeboten haben. Unter IPTV (Internet Protocol Television) versteht man die digitale Übertragung von Anwendungen über Filme oder Fernsehprogramme. Hier wird auch oft von Multimedia-Diensten im weiteren Sinn gesprochen. Den Standard empfangen in Deutschland im Vergleich zu Frankreich und anderen Ländern aber gerade einmal ein Prozent der Haushalte, die Breitband haben.

Internet-TV ist in Deutschland immer mehr im Kommen. Die unterschiedlichen Übertragungsqualitäten, die über das Internet nicht garantiert werden können, sind der größte Unterschied zum IPTV, das durch die Anbieter in guter Qualität angeboten werden muss. Letztendlich müssen hier die Qualitätsansprüche der Hard- und Software vom Konsumenten übernommen werden. Hier wird sehr häufig von Streaming-Media (Audio/Video) gesprochen. Streaming heißt in diesem Zusammenhang Übertragung. Wer sich heute neue elektronische Geräte oder PC-Equipment kauft, sollte sich auf Grund der unterschiedlichen digitalen Verfahren und Zukunftsperspektiven beim Kauf gut beraten lassen.