Einschaltquoten

Einschaltquoten sagen zwar nichts über die Qualität von Programmen aus, bestimmen aber die Formatauswahl der Sender sehr stark. Einschaltquoten-Erhebungen bleiben bis heute in der Kritik, da die Kritiker vor allem das fehlen des Faktors Qualität bemängeln und alleine die quantitativen Faktoren den Markt bestimmen. Gerade aber die privaten Fernsehsender müssen Programminhalte anbieten, die von der Werbewirtschaft angenommen werden und die hohen TV-Produktionskosten der Sender tragen. Die Einschaltquote ist aber auch bei den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten wichtig, da die Werbewirtschaft auch hier bedient wird, was positiv dazu führt, dass man nicht ausschließlich über Gebühren das Programm finanzieren muss. Um die Einschaltquoten für jeden Zeitraum zu bestimmen werden bestimmte Haushalte ausgewählt, die repräsentativ die Bevölkerungsstruktur wiedergegeben. Über eine besondere technische Ausstattung werden die Sehgewohnheiten der Konsumenten genau ausgewertet. In Deutschland werden die Daten des Tages am Morgen zwischen fünf und sechs Uhr übertragen und dann auswertet. Es gibt aber auch internationale Messerhebungen, die zeitgleich stattfinden und das Programm aktuell nach den Einschaltquoten verändern können. Der Marktanteil einer Sendung ist bei der Einschaltquotenerhebung besonders wichtig. Die reine quantitative Kennzahl ist weniger wichtig. Diese Zahl ist von vielen Faktoren abhängig, zum Beispiel der Tageszeit oder den Jahrzeiten. Der Marktanteil in Prozentzahlen ist die wichtigste Kennzahl in der Fernsehquotenerhebung. Natürlich spielen auch die Zielgruppen, meist zuerst nach Alter klassifiziert, eine wichtige Rolle. Auch die sozialen Milieus werden genau analysiert.

Die Analyse der Einschaltquoten, in Form des sogenannten Teleskopieverfahrens, führt in Deutschland die Gesellschaft für Konsumforschung, kurz GfK durch. In Zukunft wird auch das Konsumverhalten von Internet-TV-Angeboten der Sender genauer untersucht. Qualifizierte Aussagen über die Analysen sind nur für die Sender bestimmt, so dass der Konsument kaum Einblick in die Analysen hat. Über die Videotextangebote oder über das Internet bekommt der Zuschauer vereinfachte Zahlen wie die Quoten oder die errechnete Anzahl von Zuschauern bei den Sendungen. In unserem Nachbarland Österreich haben die Zuschauer die Möglichkeit, die Medienanalysen der GfK Austria genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie in Deutschland auch, fließen in die Quoten auch die Videorecorder-Aufzeichnungen ein. Die höchsten Einschaltquoten haben häufig die populären Sportereignisse. Das Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Italien brachte den Quotenrekord in der Nachspielzeit des Spiels für das übertragende ZDF. Über 90 Prozent der deutschen Fernsehzuschauer sahen dieses Spiel. Bei den Abendprogrammen sind es vor allem auch die Castingshows, die den Sender gute Einschaltquoten bescheren und eine interessante Zielgruppe ab 14 Jahren anspricht.