Technik

Das Fernsehen wurde früher traditionell über terrestrische Frequenzen übertragen, die für die Rundfunksender zur Verfügung standen. Mit Antennen konnte man die wenigen Programme in der Regel gut empfangen. Die Frequenzen hatten aber nur ein bestimmtes Gebiet, das sie lokal, regional oder landesweit begrenzte. Seit den 70er Jahren, in denen immer mehr private Fernsehsender lizenziert wurden, wurden auch neue Satellitentechniken eingesetzt, um die Programme zu senden. Heute haben in Deutschland rund 40 Prozent der Haushalte einen Empfang über die Satelliten wie Astra oder Eutelsat. Der Direktempfang über die Satelliten ermöglicht eine Programmvielfalt, die kein anderes Übertragungssystem damals bieten konnte. Vor allem auch Fernsehzuschauer, die ausländische Programme ihrer Heimat sehen möchten, nutzen die Satellitentechnik. Das Kabelfernsehen über Breitbandkabel hat sich als modernere Alternative zum Satellitenfernsehen entwickelt. Heute haben die Kabelbetreiber einen Markt von rund 50 Prozent von TV-Konsumenten, die solche Netzleistungen in Anspruch nehmen. Auf Grund der Medienhoheit der Länder haben die Landesanstalten für Medienfragen, zusammen mit den Netzbetreibern, eine Auswahl von Programmen zu treffen, die über das Kabelnetz veröffentlicht werden. Einige Anbieter haben für ihre Kunden sowohl ein analoges Angebot als auch ein Digitales. Kabelfernsehen wird in Deutschland seit Mitte der 80er Jahre angeboten, der neue HDTV-Standard wurde im Pay-TV zur Fußballweltmeisterschaft in Deutschland über Kabel angeboten. Besonders in der Schweiz haben fast alle Haushalte heute Kabelfernsehen.

Auch die Fernsehnormen haben sich den neuen Anforderungen in der TV-Technik gestellt. Es gibt heute drei unterschiedliche Normen, die zur Datenübertragung zwischen dem Sender und dem Empfänger standardisiert sind. Die Systeme sind von den digitalen und analogen Übertragungen abhängig. Weiterentwickelt hat sich auch Produktionsqualität und die Übertragungstechnik. Das Zeitalter der analogen Übertragungstechniken soll bis 2010 beendet sein. Ab dem Zeitpunkt sollen die TV-Übertragungen nur noch in digitaler Form stattfinden. Wer ab diesem Zeitpunkt noch analoge Programme empfangen will, braucht ein besonderes digitales Empfangsgerät, das die Signale umwandelt. In anderen europäischen Ländern wird die Umstellung in den folgenden Jahren geschehen. BVB-T (Digital Video Broadcasting Terrestrial), bezeichnet die terrestrische Verbreitung digitaler Fernsehsignale, die es für das Radio auch in Form von DVB gibt. Die Abschaltung der analogen Fernsehübertragungen wird unter anderem durch den Rundfunkstaatsvertrag geregelt. Der Switch auf die digitale Technik wird auch das Kabelfernsehen betreffen. Einen großen Markt versprechen sich die Anbieter von Telekommunikationsleistungen von den neuen audiovisuellen Angeboten für Handy-TV. Hier werden Programmangebote selektiv aus der Unterhaltungs- und der Informationswirtschaft angeboten. Es gibt verschiedene technische Übertragungswege, die teilweise in Konkurrenz zueinander stehen. Man kann generell unterscheiden in Video-on-Demand-Angebote oder bestimmte Life-Programme, die angeboten werden. Der Markt ist heute noch etwas schwierig zu durchschauen, unter anderem deshalb, da es noch rechtliche Fragen gibt, zum Beispiel in Bezug auf den Jugendschutz und internationaler Regelungen. Auch die Art der Finanzierung der Angebote ist in der Diskussion, so werden Programme über Werbung oder Gebühren finanziert. Über den Standard DVB-H werde heute einige kommerzielle Angebote für das Handy gesendet. Ob sich das Medium Handy als Fernsehempfänger durchsetzt wird, hängt vor allem von den Kosten und natürlich den Programminhalten ab.