Die Begriffe der Sexualität, Erotik und Liebe auseinander zu halten fällt nicht immer leicht. Grundsätzlich ist die Sexualität mit einer Triebhaftigkeit verbunden. Die Liebe wird geprägt von emotionaler oder seelischer Tiefe zu einem Menschen. Erotik kann eher als sinnliche physische und psychische Ebene gesehen werden. In der heutigen Zeit wird zur Vermarktung der Begriff Erotik aber durchaus mit Sex verbunden. Viele Anbieter sexueller Dienstleistungen umschreiben ihre Aktivitäten mit dem Begriff der Erotik. Erotik und Pornografie liegen weit auseinander, auch deshalb, da in der Pornografie eine überwiegende Triebhaftigkeit ausgelebt wird. Unser heutiger Umgang mit Sexualität und Erotik wurde hauptsächlich in den 60er Jahren geprägt. Mit der sexuellen Revolution wurden alte Moral- und Wertevorstellungen in diesem Lebensbereich gesellschaftlich neu diskutiert und ausgelebt. Die Tabuisierung und Konditionierung alter Generationen in diesem Bereich wurden über Bord geworfen. Innerhalb fast aller Gesellschaftsformen war Sexualität und Erotik mit einer bestimmten Doppelmoral verbunden. Seit sich die Medien dem Thema Sex und Erotik annahmen, gibt es heute fast keinen Medienbereich mehr, in dem Erotik keine Verkaufsrolle spielt. Auch die Werbung hat seit den 50er Jahren Erotik, als einen Aspekt der Werbebotschaft und des Imagetransfers entdeckt. Eines der Printmedien, das bis heute noch für qualifizierte Erotikveröffentlichungen steht ist der Playboy. Wie kein anderes Magazin hat der Playboy erotische Frauen ins Bild gesetzt und sich redaktionell als Lifestyle-Magazin positioniert. Viele Männer sind mit dem Magazin aufgewachsen und haben so feste Vorstellungen zu erotischen Frauenbildern.
Erotik in der Kunst gab es schon in den meisten Kulturen, allerdings dauerte es bis Ende der 60er Jahre bis in Skandinavien die erste reine Erotik-Ausstellung stattfand. In den 70er Jahren begann die Zeit der Sex- und Erotikfilmproduktionen. Bis heute ist dieser Markt ein lukrativer Wirtschaftsbereich. Immer mehr Frauen interessieren sich für erotische Film- und Videoproduktionen. Je nach Interessen der Geschlechter werden die Produktionen heute auf bestimmte Zielgruppen ausgelegt. Die Verbreitung erotischer Inhalte wurde durch das Internet stark befördert. Seit vielen Jahren sind erotische Themen ein Schwerpunkt im Internet. Erotik wird heute auch geprägt von der Mobilfunktechnik. Viele Menschen nutzen die Möglichkeiten der Handys, um erotische Phantasien auszuleben. Besonders ehemalige Randgruppen wie Homosexuelle oder Lesben brachten neue Erotikaspekte in die Gesellschaft. Gerade die Liebe unter Frauen wird bis heute mit Erotik assoziiert. Sexualität und Erotik standen seit der Aufklärung auch für eine bestimmte Sozialkritik. Liebe, Sex und Erotik, als positive Lebenselemente, wurden als Contrapunkte zu Krieg, Hass, Leid und dem gesellschaftspolitischem Establishment positioniert. Erotik ist immer ein sehr individuelles Erfahren. Was Männer oder Frauen erotisch macht, dazu gibt es viele wissenschaftliche Erhebungen. Tatsächlich nimmt jeder Mensch seine Mitmenschen anders erotisch wahr.