FKK

FKK ist seit rund zwei Jahrzehnten öffentlich als Kultur akzeptiert. In der früheren Zeit war FKK mit bestimmen gesellschaftlichen und religiösen Tabus belegt. Der erotische oder sexuelle Hintergrund spielt bei den FKK-Anhängern keine Rolle. Hier ist die freie Körperkultur ein Lebensaspekt der individuell gesehen wird. Man spricht auch in diesem Zusammenhang von Naturisten. Naturisten sind Menschen, die ihre Nacktheit in der Natur ausleben und die oft den Einklang zwischen Natur und Körper suchen. Das Nacktsein in der Natur ist nicht allen europäischen Ländern gleich taburisiert worden. Gerade in Skandinavien hatte man eine natürlichere Einstellung zum Nacktsein in der Natur. In Zentraleuropa war das Nacktsein in der Natur mit gesellschaftlichen Konfrontationen verbunden. Das zur Schau stellen von nackter Haut wurde in vielen konservativen Kreisen als ein Sittenverfall gesehen. Auch Aspekte, wie Schamgefühl, spielten eine wichtige Rolle. Ende des 19. Jahrhunderts war es soweit, der erste FKK-Verein wurde in Essen gegründet. Im 20. Jahrhundert wurden viele ideologische Philosophien mit dem Nacktsein in der Öffentlichkeit verbunden. Die Palette an Ideologieaspekten reichte von der Keltenkultur bis zu Gleichheitsidealen. FKK hatte nur bedingt etwas mit Politik zu tun. FKK-Anhänger kamen aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen und waren überwiegend keinen politischen Gedankengut verpflichtet. Das Vorurteil, das FKK-Anhänger nur Links oder Grün politisch angesiedelt sind, stimmt nicht.

Die ersten reinen FKK-Anlagen entstanden in den 50er Jahren. Mit der Endtaburisierung und den neu entstandenen Urlaubsanlagen für die FKKler kam es zu einem Boom bei den Nudisten. Viele Menschen hatten wieder Spaß daran, ihre Freizeit nackt in der Natur zu verbringen. Zu anfänglichen Konflikten kam es Ende der 70er Jahre in einigen Großstädten. Vor allem in München konnte die Polizei die Nudisten im Englischen Garten nur eine Zeit stoppen. Heute gibt es Zonen für Nudisten und das miteinander hat sich in den letzten Jahrzehnten stark entkrampft. Wo Nacktsein erlaubt ist, ist eine Frage der nationalen rechtlichen Gegebenheiten. Es ist bis umstritten, wie man rechtlich damit umgeht, wenn man sich nackt in die Öffentlichkeit begibt. Vor allem in ausgewiesenen Strandabständen und den dazu gehörigen Infrastrukturen ist das Nacktsein unproblematisch. Nackt in den Supermarkt zu gehen oder andere alltägliche Dinge zu erledigen, kann zu ordnungsrechtlichen Sanktionen führen. Die Ordnungswidrigkeiten werden oft mit Bußgelder versehen. Es gibt in Europa viele Bürgerrechtsbewegungen, die sich für das Nacktsein in der Öffentlichkeit einsetzen. In vielen Ländern Europas geht man heute mit dem Nacktsein liberaler um. In Deutschland kamen die unterschiedlichen Kulturen und Denkweisen, bezüglich des Stellenwertes von FKK nach der Wiedervereinigung aneinander. Heute haben sich die Menschen aus Ost und West an FKK, vor allem in den Ostseebädern gewöhnt und man pflegt einen entspannten Umgang zwischen FKKlern und den “Textilen”.