Sexualität

Sex sells, dass wissen alle Medien- und Werbemacher. Tatsächlich ist Sexualität kein Tabuthema mehr, allerdings immer noch mit bestimmten Schamaspekten behaftet. Sex auf öffentlichen Plätzen ist für den Durchschnittsbürger immer noch undenkbar. Viele, vor allem christlich-religiöse Betrachtungen, haben die bürgerliche Sexualität geprägt. Sexuelle Interessen sind heute mehr den je mit einer Doppelmoral versehen. Die eine Moralseite ist die öffentliche Sexmoral, in der man nur selten über sexuelle Alltagsgeschichten spricht oder das Thema völlig tabuisiert. Die andere Sexmoral wird in der anonymen digitalen Welt ausgelebt, in der Millionen von europäischen Bürgern und Bürgerinnen erotische oder sexuelle Inhalte suchen. Das die Besucherzahlen über die Internet-Plattformen so hoch sind, hängt sicherlich nicht nur mit den unbefriedigten Sexualitäten in den Partnerschaften zusammen, sondern vielmehr mit der individuellen Lust an sexuellen Fantasien teilzunehmen oder sich sexuell zu orientieren. Auch bietet das Internet mit seinen Angeboten eine bestimmte körperliche Distanz und Anonymität. Die sexuelle Revolution Ende der 60er Jahre hat sich nur in gewisser Weise bis heute durchgesetzt. Krankheiten wie AIDS haben das Sex-Bewusstsein der Menschen stark verändert.

Sexualität und Partnerschaft ist heute aber auch geprägt von der zunehmenden Individualisierung der Menschen. Immer mehr Menschen leben alleine und sind Single. Diese Menschen haben oftmals nur wenig sexuelle Leidenschaften und leben so ihre Wünsche und Bedürfnisse über interaktive Medien aus. Sexualität bezieht sich aber nicht nur alleine auf körperliche Aktionen, sondern ist auch Teil der Liebe mit körperlicher und wörtlicher Zärtlichkeit. Immer mehr Menschen suchen heute wieder die klassischen Werte der Partnerschaft. Im Gegensatz dazu hat das Internet dazu beigetragen, dass sich viele sexuelle Randgruppen in der Öffentlichkeit darstellen und ihre Leidenschaften kommunizieren können. Insgesamt spiegelt die Sexualität in der westlichen Welt, viele Aspekte unseres sozialen Zusammenlebens wieder. Angebote zum Thema Sex und Erotik gibt es heute in allen Medien. Klassisch sind die Kleinanzeigen in den Tageszeitungen. Im Internet gibt es zum Thema Sex alle erdenklichen Angebote. Das Internet ist aber kein rechtsfreier Raum, sondern unterliegt bestimmten nationalen Gesetzen und Vorschriften, über die man sich informieren sollte.