Feng Shui

Feng Shui ist ein System, welches in China erfunden wurde und dort eine lange Tradition hat. Feng Shui bedeutet “Wind und Wasser”. Dieser Name geht auf die ursprüngliche Idee zurück, sich die Geister der Luft und des Wassers gewogen zu machen. In China ist Feng Shui eine Form der Philosophie, während es in der westlichen Welt als Erfahrungswissenschaft gesehen wird, zuweilen auch als Kunst. In den klassischen Kanon der Wissenschaften findet Feng Shui dagegen keinen Eingang.

Alle Bereiche der Architektur sind als Betätigungsfeld möglich. Entscheidend ist dabei, dass die Architektur direkt auf Menschen wirkt. So kann von Gartengestaltung über Bauplanung bis zur Einrichtung eins Wohnhauses alles mit speziellen Techniken gestaltet werden. Ein wichtiger Begriff ist dabei das “Qi”, welches eine sogenannte “verstockte Energie” bezeichnet. Physikalisch ist diese Energie nicht nachzuweisen und steht im Widerspruch zu dem physikalischen Begriff von Energie, welche messbar ist. Im Feng Shui werden diverse chinesische Lehren vereinigt, so die “Yin und Yang”-Lehre, die “Acht Trigramme” oder auch die Fünf-Elemente-Lehre.

Feng Shui als Begriff ist schon sehr alt und geht zurück auf einen Satz im “Buch der Riten” von Guo Po (um 300 v.Chr.). Er lautet: “Qi wird vom Wind zerstreut und stoppt an der Grenze des Wassers”. Feng Shui ist eine Abkürzung dieses Satzes. Hier wird zum ersten Mal der Begriff Qi erwähnt, der in der asiatischen Welt unter verschiedenen Namen auftaucht und zentral für viele asiatische Philosophien ist. Der deutsche Ausdruck “Lebensenergie” erfasst recht gut, was damit gemeint ist.

Ist der Fluss des Qi in einem Haus gestört, kann es sich nicht entfalten und der Bewohner ist in seinem Wohlbefinden gestört. Um dies zu beheben, nimmt er einen Feng-Shui-Berater in Anspruch, der den Fluss des Qi ermittelt und durch Veränderungen in der Wohn- und evtl. auch Bausituation dafür sorgt, dass die Lebensenergie sich bestens entfalten kann. Dabei bringt er Mensch und Bau in eine Harmonie, in der beide perfekt aufeinander abgestimmt sind. Das Gleichgewicht herzustellen ist ein zentraler Ansatz vieler chinesischer Lehren und zentral für das Verständnis des Feng Shui.

Im Westen findet man, nicht zuletzt auch durch Bewegungen wie “New Age” befördert, zunehmend viele Menschen, die sich von Feng Shui beeinflussen lassen. Allerdings ist es doch meist nicht die klassische Form die praktiziert wird, sondern eine veränderte, die man auch Neo-Feng-Shui nennt. Während in China schon bei der Planung das Feng-Shui-System berücksichtigt wird, kommt es in den westlichen Anwendungen meist erst in fertigen Gebäuden zum Einsatz und beschränkt sich oft auf Bereiche der Innenarchitektur.

Feng Shui ist nicht unumstritten, denn es beruht auf nicht messbaren und nur individuell erfahrbaren Wirkungen. Weder Qi ist messbar, noch ist es in mit anderen, in den klassischen Naturwissenschaften vorkommenden Kräften, zu erklären. Dennoch heißt dies nicht, dass Feng Shui wirkungslos ist und es liegt sehr nahe, die Ursache für die Erfolge in psychologischen Wirkungen und Ursachen zu vermuten. Untersucht ist dies allerdings noch unzureichend.