Naturkost

Seit gut 20 Jahren geht der Trend kontinuierlich zu Produkten, die aus ökologischer Landwirtschaft gewonnen werden. Man spricht umgangssprachlich auch von der biologischen Landwirtschaft. Diese Form der “natürlichen” Landwirtschaft wird gekennzeichnet von bestimmten Anbau- und Produktionskriterien. Im Allgemeinen soll die Landwirtschaftsform umweltfreundlich und frei von chemischen Elementen, wie Wachstumsförderer oder Düngemittel sein. Auch die Gentechnik ist in dieser Landwirtschaftsform nicht erwünscht. Unter Ökoprodukte versteht man Lebensmittel, die unter die Ökoverordnung der Europäischen Union fallen. Diese Verordnung gibt es seit über 15 Jahren. Die Verordnung gilt auch für Produkte von Drittländern. In der Verordnung gibt es genaue Richtlinien zu den Produkten, den kommunizierten Begriffen und der Kennzeichnung. Genau Informationen hierzu bekommt man zum Beispiel auf der Internet-Seite der EU (Ökologischer Anbau). In Deutschland gibt es ein spezielles Biosiegel, das sechseckig ist und am grün-schwarzen Logo erkennbar ist. Auch diese Produkte werden ständig staatlich kontrolliert und unterliegen der EU-Okövorschrift. Produkte dieser Art dürfen zum Beispiel nicht genetisch manipuliert oder mit bestimmten Pflanzenschutzmitteln versehen sein. Auch für die Tierhaltung sind bestimmte Normen national und europäisch vorgeschrieben, so müssen die Tiere artgerecht gehalten werden und dürfen nicht mit bestimmten Medikamenten, wie Antibiotika, gefüttert werden. Es gibt heute über 40.000 Produkte (St. 2007), die das Gütesiegel haben.

Es gibt zahlreiche nationale und internationale Gütesiegel für Lebensmittelprodukte, die über die Normen der EU-Verordnung hinaus, die Qualität der Produkte kennzeichnen. In der Regel sind es spezielle Verbände, die biologische Produkte besonders kennzeichnen. Auch in Österreich und der Schweiz gibt es spezielle Biosiegel, die für Naturkost oder Biokost stehen. Bei der Vermarktung der Bioprodukte schließen sich im mehr Unternehmen und Regionen zusammen und plazieren die Produkte im Markt. Vor allem auch Produkte aus der näheren Region werden immer mehr konsumiert. Das Gemeinschaftsmarketing und der Direktvertrieb werden immer wichtiger im nationalen Agrarmarketing, Viele der Hersteller von Bioprodukten setzten über den regionalen Vertrieb der Biokostläden. Viele der Bioprodukte sind nur über die Naturkostfachgeschäfte zu bekommen. Im Kommen sind auch immer mehr spezialisierte Biorestaurants, die eine Alternative zu den konventionellen Restaurants sind. Insgesamt schätzen die Konsumenten bei den Naturkostprodukten vor allem den natürlichen Geschmack und den Anbau ohne chemische oder synthetische Elemente. Naturkostprodukte können nach internationalen Studien auch mehr Nährstoffe enthalten. Über neue Marketing- und Vertriebsmethoden versuchen viele Biobauern, die teueren Preise für Bioprodukte zu senken. Deutschland, Österreich und die Schweiz gehören zu den Ländern, die im internationalen Vergleich einen hohen Anteil an Bioprodukten im Handel haben. Ein besonderer Handelsbereich ist “Fairer Handel”. Hier werden landwirtschaftliche Produkte aus Entwicklungsländern zu höheren Preisen gehandelt, als dies im Weltmarkt üblich ist. Hier unterstützt der Konsument die produzierende Bevölkerung vor Ort und leistet damit einen sinnvollen Beitrag zur Entwicklungshilfe in den ärmeren Ländern. Die Produkte sind mit einem “Fairtrade”-Gütesiegel gekennzeichnet.