Die Zubereitung von Gerichten wurde im Laufe der Zeit immer variantenreicher und so bestimmen zahlreiche Kochbücher mit den Rezepten unterschiedlichster Kulturkreise das heutige Bücherregal. Das erste noch erhaltene Kochbuch wurde von Marcus Gavius Apicus im 1. Jh. v. Chr. geschrieben und trägt den Titel “Kochkunst in 10 Bänden”. Lange Zeit danach schien das Verfassen von Rezepten unüblich zu sein, da die Anleitungen eher mündlich weitergegeben wurden. Erst im 12. und 13. Jh. n. Chr. etablierte sich vor allem am Hofe der Könige eine Esskultur beziehungsweise Tischsitten, die zunehmend verbindlicher wurden. Aus dieser Zeit stammt auch das Kochbuch von Bartolomeo Platina, das er 1474 in Italien verfasst hat. Die ersten Kochbücher sind nicht mit den Üblichen der Gegenwart zu vergleichen, da sie mehr Regeln für die richtige Lebensführung und die Förderung des Wohlbefinden enthielten, als Anleitungen dazu, wie ein Truthahn oder Braten zubereitet wird. Auch waren keine Mengenangaben üblich, da die Kreativität des Kochs nicht beeinflusst werden sollte.
Seit dem 16. Jh. existieren auch Kochbücher, die spezifischer und für bestimmte Zielgruppen geschrieben wurden. Der Mundkoch des Mainzer Kurfürsten widmete sich zum Beispiel den Menüs für Kaiser, Könige und Herzöge. Der erste weibliche Autor, Anna Wecker, verfasste Rezepte für die Hausfrau und schließlich gab es die Kategorie der heilkundigen Ernährung. Mittlerweile findet sich in den Bücherregalen eine sehr große Vielfalt an Kochbüchern, die die unterschiedlichsten Kategorien abdecken. Es gibt mehrere Möglichkeiten der Einteilung. Sie richtet sich meist nach dem Herkunftsland der Rezepte, an der Art der Speisen oder daran, wer der Autor des Buches ist.
Da Kochen nicht mehr nur etwas ist, was in der eigenen Küche stattfindet, sondern zum Beispiel auch im Fernsehen, konnten sich gute Fernsehköche etablieren und ihre Rezepte auch in Form von Büchern anbieten. Kochen wie in Asien, Afrika, Frankreich, Italien oder wie es in der guten deutschen Küche üblich ist, ist heute keine Seltenheit mehr und auch dazu wird immer mehr Literatur angeboten. So gibt es Kochbücher, die den Titel tragen könnten “Die japanische Küche”, “Sushi leicht gemacht”, “Mediterran genießen”, “Afrikanisch Kulinarisch” oder “Kochen wie in der Pfalz”. Ganz gezielt kann auch nach einem Kochbuch gesucht werden, dass sich auf eine Art von Gericht spezialisiert hat: Suppen, Eintöpfe, Salate, Tapas, Fingerfood, Sushi, Torten, Kuchen und Gebäck. Oft gibt es auch gröbere Einteilungen in Vegetarisch, Fleischgerichte, Fisch, Pasta, Deftiges, Gerichte für Feste, Menüvorschläge oder Partysnacks. Darüber hinaus werden auch Kochbücher für den kleinen Geldbeutel, für Diabetiker oder für die schnelle Küche angeboten. Wer sich außerdem für den passenden Wein, eine schöne Tischdekoration oder besondere Serviettenfalttechniken interessiert, der wird auch fündig.
Rezepte lassen sich nicht nur in Büchern finden, sondern zunehmend auch im Internet. Rezepte aus aller Welt werden in Foren, auf Plattformen oder auf der eigenen Homepage angeboten und ausgetauscht. Wer nicht weiß, was sich hinter “Pistou”, “Topinambur” oder “Persillade” verbirgt, oder wie ein Rheinischer Sauerbraten mit Klößen zubereitet wird und was “Zesten” sind, der kann sich im Internet erkunden. Einzelne Gerichte sollten sicherlich mit Vorsicht genossen werden, je nachdem von welchem Hobbykoch die Kreation stammt, aber: studieren geht über probieren!