Erde und Boden

Der Schutz der Böden ist von zentraler Bedeutung für die komplexen ökologischen Wirkungsweisen. Jeder Boden hat auch seine spezifische Kulturgeschichte, die charakteristisch für die Landschaften ist. Heiden, Marschen, Auenböden, Moore oder sandige Böden: alle geben den Vegetationen ihre typische Lebensvielfalt. In Naturschutzgebieten zeigen die Böden die Naturkulturgeschichte für junge Menschen. Viele Böden sind kennzeichnet für bestimmte Naturparks und Naturschutzgebiete. In Deutschland gibt es zentrale Gesetze für den Bodenschutz, das Bundesbodenschutzgesetz und die Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV). Der gesetzliche Anwendungsbereich bezieht sich zum Beispiel beim BBodSchV auf die Altlasten und ihrer Sanierung. Beim Bodenschutz liegt die Gesetzgebungskompetenz beim Bund und die Ausführungskompetenz bei den Bundesländern. Hier finden sich auch ergänzende Verfahrensregelungen. In Deutschland werden über 50 Prozent der Böden landwirtschaftlich genutzt. Fast 30 Prozent sind als Waldfläche in Deutschland ausgewiesen. Nur rund 12 Prozent sind Siedlungs- und Verkehrsflächen. Aus Sicht des Naturschutzes bilden die Böden die wichtigen Grundlagen für Flora, Fauna und den Mensch. Vor allem die Vermeidung von Schadstoffen in den Böden steht hier im Mittelpunkt. Auf Grund des hohen Anteils an landwirtschaftlicher Nutzung gibt es hier zahlreiche Vorschriften zum Bodenschutz in der Landwirtschaft. Heute müssen die Böden langfristig eine Produktionsgrundlage für die Landwirtschaft bieten. Die Qualität der Böden ist ausschlaggebend für die Qualität der Lebensmittel und der Volksgesundheit. Die Funktion der Böden müssen in der Landwirtschaft versorgungsbezogene Anforderungen erfüllen. Eine umweltverträgliche Agrarpolitik spielt in Europa eine immer wichtigere Rolle.

Auch Sanierungen von Umweltschäden, die natürlich auch die Böden betreffen, werden heute zunehmend durch einheitliche Standards geregelt. Sanierungsmaßnahmen bei Unfällen können zukünftig auch von Umweltverbänden durchgesetzt werden. Der Bodenschutz spielt natürlich auch beim Grundwasserschutz eine zentrale Rolle. Bei industriell genutzten Flächen können auch ungewollt schädliche Schadstoffe in den Boden kommen und das Trinkwasser verunreinigen. Die Altlasten müssen oft teuer saniert werden. In vielen Städten und Gemeinden müssen heute umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Auch der Tagebau stellt ein Umweltproblem dar. Hier gibt es Regelungen im Bundesbergesetz. Eine Renaturierung der betroffenen Tagebergbauflächen wird betrieben, um das Ökosystem neu zu beleben. Die Normalisierung des Grundwasserspiegels ist ebenfalls besonders wichtig. Die Bodenschäden sind vor allem in den neuen EU-Oststaaten sehr hoch. In manchen Ländern wie Polen oder der Tschechei sind große Teile der Böden durch schädliche Umwelteinflüsse bedroht. Hier kommt der Förderung durch die EU eine besondere Rolle zu. Auch in den alten EU-Mitgliedsländern besteht für über zehn Prozent der Böden eine hohe Umweltbedrohung. Die heutigen EU-Bodenschutzrichtlinien stoßen in Ländern wie Deutschland, die einen hohen Bodenschutzstandard haben, aber nicht umfassend auf politische Zustimmung