Nationalparks

Alleine in Europa gibt es rund 300 Nationalparks, die nach den Definitionen der Weltnaturschutzorganisation (IUC), mit Sitz im schweizerischen Gland, verschiedene Funktionen erfüllen müssen. Die Nationalparks müssen das wertvolle Ökosystem vor der menschlichen Ausbeutung schützen und auch für die nächste Generation verfügbar machen. Kulturelle und ökologische Faktoren müssen hierbei besonders berücksichtigt werden. Die Nationalparks werden allerdings nicht dem Spiel der Natur überlassen, sondern werden in Bezug auf die Artenvielfallt vom Mensch reguliert. Sie stellen daher keine reinen Wildnisgebiete dar, wo nur die natürlichen Ereignisse den Schutzraum bestimmen. Die Nationalparks haben zahlreiche generelle Aufgaben. Zu diesen gehören zum Beispiel, der Erhalt der Kulturlandschaft und der Artenvielfallt; die Ansiedlung von Tieren und Pflanzen, die früher in dem Gebiet vorherrschten, oder auch der Bekämpfung von Arten, die nicht in das Ökosystem passen. Es geht bei Nationalparks nicht immer um den Erhalt von Naturobjekten, sondern auch um den Erhalt wissenschaftlicher und kultureller Güter. Die UNESCO vergibt zum Beispiel Kultur- und Naturdenkmäler in Form von Weltnaturerben, die seit Mitte der 1970er Jahre vergeben werden. Als Naturdenkmal ist zum Beispiel das australische Great-Barrier-Reef ein Weltnaturerbe. Naturschutzparks sollen generell den Menschen Erholung und Bildung bringen. Nationalparks können auch in dichter besiedelten Regionen ausgewiesen werden, wo die natürliche Artenvielfallt wieder geschaffen wird. Die Parks stehen weltweit vor der Herausforderung den Spagat zwischen öffentlichen Zugangsinteresse und dem Naturschutz zu bewerkstelligen.

Die Nationalparks stehen meist unter der Leitung von öffentlichen Institutionen. Die Idee von Nationalparks wurde schon Anfang des 19. Jahrhunderts in einigen Ländern aufgegriffen. Der US-amerikanische Nationalpark, der Yosemite-Nationalpark, wurde zum Beispiel schon 1864 geschaffen und hat eine lange und bekannte Tradition. Die USA ist eines der Länder, die am meisten Nationalparks ausweisen. Die meisten Parks gibt es mit Abstand in Thailand, China und Indien. In Europa unterhalten die meisten Nationalparks Länder wie Norwegen, Schweden oder Italien. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es insgesamt 22 Nationalparks; 14 Nationalparks alleine in Deutschland. Der älteste Nationalpark Deutschlands ist der Nationalpark Bayrischer Wald, der 1970 eröffnet wurde. In Deutschland findet man Nationalparks vom Wattenmeer bis zum Königsee. Die größte Zahl der deutschen Nationalparks befindet sich im Norden und Osten der Republik. In Deutschland gibt es auch 13 UNESCO-Biosphärenreservate und Naturparks. Die Nationalparks in Deutschland haben heute bundesweite Qualitätskriterien, die eine kontinuierliche Verbesserung des Nationalparkmanagements fördert. Man findet heute im Internet zahlreiche Informationen und interaktive Bildersuchen zu den Nationalparks.