Tierschutz

In Europa sind die rechtlichen Regelungen zum Tierschutz in den Mitgliedsländern traditionell unterschiedlich. In Deutschland ist das Tierschutzgesetz (TierSchG) für die rechtlichen Regelungen im Umgang mit Tieren maßgebend. In der Grundsatzformulierung des §1 wird das Tier als ein Mitgeschöpf definiert, dessen Leben und Wohlbefinden schützenswert in die Verantwortung des Menschen fällt. Insbesondere dürfen Menschen nicht ohne einen besonderen Grund Tieren Leiden und Schmerzen zufügen. Das Gesetz wurde zuletzt Ende 2007 geändert und in Kraft gesetzt. Alle zwei Jahre muss die Bundesregierung einen Tierschutzbericht vorlegen, der detailliert auf die Entwicklungen im Tierschutz eingeht. So unterliegen heute zum Beispiel Schweine und Pelztiere der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, die unter anderem besondere Richtlinien in der Haltung vorgibt. Auch andere Nutztiere wie Legehennen werden heute zunehmend mehr in der Massenhaltung durch Vorschriften geschützt. Es gibt darüber hinaus zahlreiche Fortschritte zum Schutz der Tiere, zum Beispiel beim Transport. Ein konfliktreiches Thema bleiben die Tierversuche. Man versucht hier im Kern auch zulässige Tierversuche in Zukunft durch andere Forschungsverfahren ohne Tiere voranzutreiben oder zumindest die Belastungen für die Tiere zu reduzieren. Ein Ansatzpunkt ist es, über Stiftungen und Fördergelder Projekte zu unterstützen, die neue Ersatzverfahren etablieren. Besondere Anstrengungen werden auch unternommen, um das Schlachten von Tieren nach neuen Erkenntnissen des technischen Fortschritts zu verbessern. Rechtliche Regelungen finden sich hierzu in der deutschen Tierschutzschlachtverordnung (TierSchlV).

Der Tierschutz in Deutschland betrifft darüber hinaus viele andere private und gewerbliche Bereiche, in denen Menschen und Tiere zusammenleben. Dies betrifft vor allem auch die Haustierhaltung von Hunden, Katzen und Kleintieren oder auch Haltung von Zirkustieren. Seit dem Jahr 2006 müssen auch die EU-Verordnungen zum Tierschutz in die nationalen Vorschriften und Verordnungen einfließen. Hier müssen die Mitgliedsländer vor allem auch die Bestimmungen über die Tiergesundheit und den Tierschutz beachten. Trotz aller politischen Bestrebungen, die Rahmenbedingungen zum Wohl der Tiere zu verbessern, gehen die Meinungen über die realen Situationen im Tierschutz auseinander. Viele seriöse Tierschutzorganisationen sehen noch starken Handlungsbedarf beim Tierschutz. So bemängeln die Organisationen, dass der Kommerz immer noch im Vordergrund steht und in vielen Bereichen - vor allem in der Massentierhaltung und bei Tierversuchen - sich die Tierschutzsituationen teilweise sogar verschlechtert haben. Die Fronten sind in diesem sensiblen Thema auch oft verhärtet, was den Dialog erschwert.

Für viele Menschen stellt der Tierschutz einen überragenden kulturellen Wert dar. Viele Prominente und Menschen des öffentlichen Lebens, setzen sich heute für den Tierschutz ein und zeigen großes Engagement. Man findet im Internet viele Informationen und Kontakte zu den Tierschutzorganisationen und den rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und der EU. Auch haben viele Prominente ihre Informationsangebote ins Netz gestellt. Auch für Tierschutzinstitutionen spielt das Internet eine wichtige Rolle bei den Interaktionsoptionen. Viele private Tierschützer kommunizieren über das Internet ihre Bemühungen in den Tierschutzprojekten.