Turnen ist eine der klassischen Sportarten, die in Deutschland durch den Turnvater Friedrich Ludwig Jahn, Anfang des 19. Jahrhunderts geprägt wurde. Turnen wird an allen Schulen ausgebildet und fördert alle Bereiche der körperlichen Fitness. Die klassischen Disziplinen sind unter anderem: das Bodenturnen, das Reckturnen und das Turnen an Ringen, Reck, Schwebebalken oder Sprungobjekten. Ausserhalb des Boden- und Geräteturnens, gibt es das Trampolinspringen, die Sportgymnastik oder auch das Aerobic, als eigenständige Turndisziplin. Gerade die Sportgymnastik erfreut sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit, auch bei den Sportübertragungen. Vor allem die Akrobatik in Verbindung mit den künstlerisch, tänzerischen Elementen begeistert. Als Frauensport hat sich die Rhythmische Sportgymnastik ihren festen Platz im Turnsport erkämpft. Inzwischen gab es auch die ersten internationalen Wettbewerbe bei den Männern. Auch der Trampolinsport hat sich in den letzten Jahrzehnten stark entwickelt. Das Trampolinturnen hat sich auch im Freizeitsport durchgesetzt. Im Wettkampf bewerten die fünf Richter zehn Sprünge mit einer maximalen Punktzahl von zehn Punkten pro Sprung. Für die höchsten Noten sorgen unter anderem die Doppel- und Dreifachsalti.
Eine besondere Attraktivität übt das Reckturnen aus. Immer mehr Flugelemente, prägen die Übungen beim Reckturnen. Viele Flugelemente werden in kürzerer Folge aneinander gereiht und begeistern die Zuschauer. Klassischerweise wurde das Reckturnen als Einzelwettbewerb durchgeführt. Reckturnen ist seit Ende des 19. Jahrhunderts olympisch und ist das letzte Turngerät bzw. die letzte Disziplin bei den Olympischen Spielen. Übungen am Schwebebalken sind beim Frauenturnen sehr zuschauerträchtig. Vor allem die Überschläge am zehn Zentimeter breiten Holzbalken sorgen für Furore. Besonders von Kraft geprägt ist das Ringturnen. Eine gute Schwungtechnik und viele Kraft ist notwendig um die Übungen zu bewältigen. Das Ringturnen hat eine lange olympische Tradition bei Sommerspielen. Das Barrenturnen hat sich stilistisch sehr weiter entwickelt. Viele neue Elemente, zum Beispiel aus dem Pauschenpferdturnen, sind in das Barrenturnen eingeflossen. Das Frauenturnen am Stufenbarren ist seit der Mitte des letzten Jahrhunderts im olympischen Programm. Zu den Sprungdisziplinen gehören das Sprungpferdturnen. In der Einzeldisziplinwertung werden zwei Sprünge bei den Männern und Frauen bewertet. Das Sprungpferd gehört auch zu den Mehrkampfdisziplinen. Über das Internet werden viele Informationen zu Wettkämpfen oder neuen Produkten kommuniziert. Es gibt heute viele Formen des Turnens, die sich außerhalb des klassischen Turnens bei jungen Leuten durchgesetzt haben, zum Beispiel beim Breakdance oder anderen alternativen Tanzstilen. Auch gibt es in bestimmten Studentenvereinigungen Turnschaften. Turnerschaften können aber Vereine sein, die zumeist eine lange Tradition haben.