Faustball

Faustball kommt wahrscheinlich aus dem südlichen Europa und wurde schon lange vor Christi Geburt gespielt. Vor allem auch in Italien gibt es eine Reihe von Aufzeichnungen, die das Spiel erwähnen. Selbst Johann Wolfgang von Goethe hat im 18. Jahrhundert das Spiel in seinen Tagebüchern aus Italien erwähnt. Seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts wird Faustball in Deutschland gespielt. Das Faustball auch in Ländern, wie Brasilien oder Argentinien weitverbreitet ist, hängt mit den deutschsprachigen Auswanderern zusammen, die das Spiel in viele Teile der Welt brachten. Faustball hat sich im letzten Jahrhundert ständig weiterentwickelt, auch wenn der 2. Weltkrieg die Entwicklung des Spiels teilweise stoppte. Große Faustballerfolge feierten bei den Damen und Herren sowohl Deutschland als auch Österreich und die Schweiz. Vor allem auch südamerikanische Staaten sind bei Wettbewerben im Faustball führend. 2007 wurde Österreich mit einem Sieg über Brasilien Weltmeister bei den Herren. Die Weltmeisterschaften finden alle vier Jahre statt. Faustball gehört nicht zum olympischen Programm und ist bei den “World Games” vertreten. Die World-Games finden immer ein Jahr nach den Olympischen Sommerspielen statt. In Deutschland gibt es eine Bundesliga, die in Nord- und Südgruppen unterteilt ist. Die besten drei Mannschaften der Ligen treten in einem Endturnier um die Deutsche Meisterschaft an.

Das Regelwerk im Faustball hat sich über die Zeit weiterentwickelt. Auch gibt es verschiedene Varianten des Faustballs, wie das Kleinfeldfaustballspiel, das allerdings keinen besonderen sportlichen Stellenwert hat. Im klassischen Faustball spielen je fünf Spieler in einer Mannschaft. Die Spieler haben feste Positionen und es wird nicht wie im Volleyball rotiert. Je nach Altersklassen ist in der Mitte der Halbfelder eine Leine angebracht, die bis zu zwei Meter hoch sein kann. Der Faustball darf pro Aktion nur einmal aufspringen und muss nach dem dritten Spielerkontakt einer Mannschaft über das Seil gespielt werden. Punkten kann jede Mannschaft, auch wenn diese kein Aufschlagrecht hat. Es werden zwei oder drei Sätze über 20 Punkte gespielt. Der Abstand zum Satzgewinn muss zwei Punkte sein. Die Mannschaft mit den Fehler macht schlägt auf. Die Zählweise ist im Laufe der Geschichte öfters geändert worden, so denkt man auch heute darüber nach, die Zählweise zu verändern. Die Feldgrößen sind je nach Austragungsort unterschiedlich. Das Hallenfeld ist kleiner, als das 50 x 20 m große Feld im Freien. Den Faustball gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Sowohl das Obermaterial als auch das Gewicht und die Größe sind im Handel unterschiedlich verfügbar. Wie im Fußball, entscheidet ein Schiedsrichter mit seinen Linienrichtern über das Spielgeschehen. Faustball ist bis heute vor allem auch eine Sportart, die im Hallenschulsport gerne gespielt wird.