Tennis

In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das Tennis in der modernen Prägung reguliert. Seit Anfang der 30er Jahre hat sich der Profisport im Tennis entwickelt und Ende der 60er fanden die ersten offenen internationalen Meisterschaften statt. Die Tennisregeln haben sich im Verlauf der Geschichte immer wieder verändert. Den Tie-Break gib es zum Beispiel seit den 70er Jahren. Vor allem um das Spiel attraktiver zu machen und eine zeitliche Beschränkung zu bestimmen werden immer neue Regeln diskutiert. Tennis hat vor allem durch die Erfolge von Boris Becker oder Steffi Graf in Deutschland einen immensen Aufschwung in den 70er Jahren genommen. Immer mehr Anlagen sind in dieser Zeit entstanden und auch das Vereinswesen hat sich stark weiterentwickelt. Es gibt heute Millionen von Tennisspielern, die gerade auch wegen dem Vereinsleben die Ballsportart betreiben. In Deutschland ist der Deutsche-Tennis-Bund (DTB), die nationale Dachorganisation, die den Spielbetrieb bei den Amateuren und Profis regelt. Zu den Turnieren gehören auch der Daviscup bzw. der Fed-Cup bei den Herrren- und Damenteams. Das Amateurtennis ist nach Leistungs- und Altersklassen in Medenspiele organisiert. Die höchste deutsche Spielklasse ist die 1. Bundesliga. Bei den Profis gibt es zwei internationale Serien, die von der Association of Tennis Professionals (ATP) und der Women’s Tennis Association (WTA) organisiert werden. Das wichtigste Turnier ist das Masters, bei dem die besten Spieler gegeneinander antreten.

Die Grand-Slam-Turniere gehören nicht zur Serie und sind eigenständige Veranstaltungen. Die Grand-Slam-Turniere in Australien, Frankreich, England und den USA sind die Wettbewerbe mit dem höchsten Preisgeld und alle sehr prestigeträchtig. Die Australian Open, French Open, Wimbledon und die US Open haben alle ihre eigene Geschichte und Traditionen. Das Rasenturnier von Wimbledon ist das Mekka für Tennisspieler. Auf dem “Heiligen” Rasen von Wimbledon, einem Vorort von London, haben fast alle Größen im Tennissport gewonnen. Seit 1910 sind die ehemaligen Turniere des All England Lawn Tennis and Croquet Club als offene Turniere auch für Ausländer zugänglich. Seit Anfang der 90er gibt es einen umgebauten Stadionkomplex, der rund 14.000 Besuchern Platz auf dem Court No.1 bietet. Zu den Traditionen in Wimbledon gehört, dass die Spieler fast ausschließlich in Weiß spielen, während die Besucher Erdbeeren mit Sahne essen. Typisch für das Turnier ist auch der Regen, der immer wieder zu Unterbrechungen führt. Rekordsiegerin ist die US-Amerikanerin Martina Navrátilová. Der Amerikaner Pete Sampras ist bei den Herren der erfolgreichste Einzelspieler. Der jüngste Sieger bei den Einzelwettbewerben der Herren ist Boris Becker, der das Turnier mit 17 Jahren gewann.

Das Traditionsturnier der French Open gewann der Schwede Björn Borg und Chris Evert am häufigsten. Die US-Amerikanerin Chris Evert war die erste Frau, die beidhändig die Rückhand schlug. Bis heute stellt die beidhändige Rückhand bei den Herren und Damen einen besonderen Schlag dar. Ein besonderes Turnier sind auch die US-Open, die auf Hartplätzen ausgetragen werden. In Flushing- Meadows bei New-York wird das Turnier im Arthur-Ashe-Stadium ausgetragen. Das Stadion ist das größte Tennisstadion der Welt und fasst über 20.000 Besucher. Der Melbourne-Park ist der Austragungsort der Australien-Open. Die Anlage wurde extra zu diesem Anlass gebaut und die Rod-Laver-Arena wurde mit einem Hallenschiebedach ausgestattet. Traditionell sind die Australien-Open, dass erste große Turnier im Jahr, das jährlich im Januar stattfindet. Über eine halbe Million Besucher schauen sich die Spiele des Turnier an. Die australischen Tennismeisterschaften haben eine über 100-jährige Tradition und wurden früher auch in Neuseeland ausgetragen.