WM 2006

Das die WM 2006 in Deutschland zu einem solchen “Sommermärchen” wurde, hatten viele Kritiker im Vorfeld nicht gedacht. Vor allem traute man der Deutschen Nationalmannschaft, nach der schlimmen Vorstellung im Testspiel gegen Italien, wenig zu. Auch der Trainer Jürgen Klinsmann wurde immer wieder kritisiert. Letztendlich haben sich alle selbsternannten Fußballexperten geirrt und die Fußballweltmeisterschaft 2006 wurde der Sportevent schlechthin in der Nachkriegszeit. Selbst die WM 1974 in Deutschland war nicht so stimmungsvoll. Das die Weltmeisterschaft ein so großer Erfolg wurde hatte mehrere Gründe. Zuerst einmal hat das Organisationskomitee, um Franz Beckenbauer, große Verdienste um die WM. Die Weltmeisterschaft wurde in den modernsten Stadien ausgetragen und die Organisation funktionierte hervorragend. Auch die Sicherheit wurde über die vier Wochen garantiert. Vor allem aber spielte das Wetter mit und bei sommerlichen Temperaturen wurde die Weltmeisterschaft schnell zur nationalen Open-Air-Party. Das Organisationskomitee war auch verantwortlich für die Verhandlungserfolge mit der FIFA und dem TV-Rechteinhaber, in Bezug auf die kostenlose öffentliche Ausstrahlung auf Großwandleinwänden. So konnten sich viele Menschen an öffentlichen Orten treffen, um gemeinsam die Spiele zu verfolgen. Ganz Deutschland war in dieser Zeit unterwegs, um die Spiele mit Partys zu verbinden. Deutschland hat seit dieser Weltmeisterschaft ein positives Image im Ausland. Viele ausländische Fans hatten viel Spaß in Deutschland und es ging alles relativ freundschaftlich zu.

Im Mittelpunkt der positiven Faktoren, die dazu führten, das die WM 2006 ein riesiger Erfolg wurde, steht natürlich die Deutsche Fußballnationalmannschaft. Alle Spieler der Deutschen Nationalmannschaft konnten ihr Potential abrufen und zeigten sich kämpferisch mit Spielwitz. Wie gut die Mannschaft spielte, zeigt auch die Ernennung von drei Stammspielern in das Allstarteam. Jens Lehmann, Michael Ballack und Miroslav Klose, wurden für die Mannschaft benannt. Letztendlich setzte sich aber auch die Trainingsmethoden von Jürgen Klinsmann und Jogi Löw durch. Auch wenn die amerikanischen Fitness-Methoden am Anfang in der Berichterstattung belächelt wurden, so zeigte sich doch im Turnierverlauf, dass die deutschen Spieler absolut Fit waren. Ohne diese Fitness wären die Spiele zum Spielende wahrscheinlich anders ausgegangen. Nach Jahren, in denen die Nationalmannschaft nicht besonders beliebt war, wurde das Team um Klinsmann wieder zur populären Volksmannschaft. Das Italien den Weltmeistertitel in Deutschland holte, kann man als ausgleichend betrachten, immerhin gewannen die Deutschen bei der Weltmeisterschaft in Italien 1990. Der 3. Platz der Deutschen Nationalmannschaft ist aber ein großer Erfolg, den niemand vorher erwartet hatte. Nach der Fußballweltmeisterschaft zogen die Wirtschaftsexperten und Politiker ein durchaus positives Bild von der Weltmeisterschaft. Was auf jeden Fall bliebt, ist ein Imagetransfer, der Deutschland in der Welt positiver darstellte.