Fechten

Im 16. Jahrhundert formulierte Henri Saint Didier in Frankreich die meisten Begriffe für das Fechten. Bis heute ist französisch die Muttersprache im Fechten. Fechten wurde in vielen Ländern vor allem an den Universitäten betrieben. 1862 wurde der erste Fechtclub in Deutschland in Hannover gegründet und Ende des Jahrhunderts fanden auch die ersten Weltmeisterschaften im Fechten statt. Zu diesem Zeitpunkt wurden auch die unterschiedenen Regeln für Florett, Degen und Säbel festgelegt. In der Regel beginnt man als Anfänger mit dem Florett. Der Degen war die Waffe, die für Duelle verwendet wurde. Der Degen ist stärker von der Klinge her und hat eine größere Glocke, als das Florett. Der Säbel eignet sich vor allem für das schnelle Fechten. Die Klingen sind biegsamer und man kann seinen Gegner sowohl am Körper treffen als auch am Kopf und den Armen. Die Regel unterscheiden sich je nach Fechtdisziplin. Zum Fechten bedarf es einer speziellen Schutzbekleidung. Diese besteht aus der Fechtmaske, einer Schutzjacke und Weste, Fechthose, Handschuhen und Brust bzw. Tiefschutz. Die Fechtbahn nennt man Planche und ist in der Regel um die 14 Meter lang und zwei Meter breit. Beim Wettkampfsport braucht man darüber hinaus noch eine elektronische Ausstattung zum Erfassung der Treffer.

Der Deutsche Fechtbund unterteilt in verschiedene Altersklassen. Es gibt die Jugendklassen, Junioren und die Aktiven von 20-40 Jahre. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Seniorenklassen. Es gibt je nach Wettbewerb international gültige Fechtzeiten und Punkteregelungen. Bei Mannschaftswettbewerben treten drei Fechter plus Ersatzfechter an. Doppeltreffer gibt es nur im Degensport, sonst werden die Treffer einem Fechter zugeschrieben. Das Fechten kennt eine Reihe von Aktionen, die hauptsächlich mit französischen Begriffen umschrieben werden unter anderem, die Parade Riposte, die Verteidigung mit Gegenangriff; verschiedene Arten von Stößen bzw. Hieben oder auch die Finte. Es gibt bestimmte Fechtstellungen, die klassisch gelehrt werden. Heute ist das Bundesleistungszentrum in Tauberbischofsheim eine der zentralen Orte des Fechtens in Deutschland.