Bobsport

Bobfahren ist ein Wettkampfsport und heißt, mit einem speziellen Schlitten die abfallende Strecke eines Eiskanals in möglichst kurzer Zeit zu durchfahren. Die Besatzung des Schlittens besteht entweder aus zwei oder aus vier Personen. Einer ist der Pilot und Lenker, alle anderen sind die Anschieber. Die Schlittengröße richtet sich nach der Anzahl der Mitfahrer und ist durch offizielle Regeln vorgegeben. Der Schlitten ist so konstruiert, dass der Pilot vorne sitzt und über zwei Seilzüge die vorderen Kufen und damit den gesamten Schlitten lenkt. Als Schutz vor eventuellen Stürzen tragen alle Bobfahrer Helme.

Den Bobsport kann man fast überall auf der Welt ausüben. Vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es Bobbahnen. Aber auch in Japan (übrigens die weltweit einzige Bahn mit zwei verschiedenen Steigungswinkeln), Kanada den USA oder in Norwegen gibt es die benötigten Sportstätten. Die einzige Natureisbahn ist die in St. Moritz. Im Laufe der Jahre haben sich verschiedene Wettkämpfe etabliert. Heute werden Europa- und Weltmeisterschaften sowohl für Männer als auch für Frauen ausgetragen. Außerdem fahren die Besten im Weltcup um den Gesamtsieg. Besonderer Höhepunkt sind die Olympischen Winterspiele. Sie finden alle vier Jahre statt. Bobfahren ist seit 1924 offizielle olympische Sportart. Wettkämpfe für Freizeitsportler gibt es in diesem Sport nicht.

Technisch ist der Bobsport sehr anspruchsvoll. Der Ausübende muss eine ausgezeichnete Fitness mitbringen. Schnelligkeit und Beweglichkeit sind gefragt. Ausschlaggebend für eine schnelle Fahrt ist das Anschieben. Man braucht also schnelle Beine. Je höher die Geschwindigkeit beim Anschieben ist, desto höher ist das Tempo im Kanal. Eine besondere Schwierigkeit ist das Einsteigen während der Fahrt. Der Sprung in den Bob sollte über die Jahre immer wieder trainiert werden. Während der Fahrt ist der Pilot und Lenker gefordert. Von ihm sind vor allem Reaktionsvermögen und Bahngefühl gefordert. Er muss den Schlitten in der Spur halten und möglichst die Ideallinie treffen. Nur dann wird der Bob schneller und verliert unterwegs keine Geschwindigkeit.

Ein Wettkampf besteht aus vier einzelnen Fahrten jedes Teams. Die jeweils erzielte Zeit wird addiert. Daraus ergibt sich die Gesamtlaufzeit und der Gesamtstand des Wettkampfes. Die Wettkampfbahn hat eine Länge zwischen 1200m und 1600m. Ein Bob kann Geschwindigkeiten von bis zu 140 km/h erreichen. In steilen Kurven wirken auf die Besatzung Beschleunigungskräfte von bis zu 5g. Das ist eine körperliche Beanspruchung, die der Besatzung extrem viel abverlangt. Diese Informationen zeigen eines ganz deutlich: Wer den Bobsport erfolgreich ausüben will, braucht ein Team: Sponsoren bzw. eigene finanzielle Mittel, Trainer, Techniker und natürlich die, die einen auf der Fahrt durch den Eiskanal im Bob begleiten.