Beim Curling handelt es sich um eine, vor allem in den letzten Jahren, immer beliebter werdende Wintersportart, welche auf dem Eis gespielt wird, und gewisse Parallelen zum Boccia aufweist. Zwei Teams, bestehend aus vier Spielern, spielen gegeneinander, und müssen versuchen, ihre Curlingsteine so nah wie möglich am Mittelpunkt des Zielkreises (dem so genannten “House”) zu platzieren. Besonders beliebt ist die Sportart in der Schweiz, in Schottland, Kanada, so wie in den skandinavischen Regionen.
Ein Curlingfeld ist in der Regel 44,5 Meter lang und 4,75 Meter breit. Vor dem Spiel wird die Eisfläche gründlich präpariert, sodass sie sehr eben ist, und die Steine nicht durch Fehler auf dem Eis beeinflusst werden können. An beiden Enden der Eisbahn sind Ringe auf das Eis gemalt, welche das so genannte “House” bilden. Der Mittelpunkt des “House” ist der so genannte “Button”. Die Ringe des “House” sind mit unterschiedlichen Farben markiert. Berührt ein gespielter Stein nicht einmal den äußeren Rand des “House”, so gilt er als ungültig und zählt nicht für Punktevergabe. Gespielt wird nicht in zwei Halbzeiten oder drei Dritteln, sondern in einfachen Spielabschnitten (so genannte “Ends”).
Während eines Ends darf jeder der vier Spieler eines Teams zwei Steine auf die Reise schicken, um möglichst viele Punkte für sein Team zu erspielen. Die Mannschaften wechseln sich mit dem Spielen der Steine ab, sodass beide Teams ständig die Möglichkeit haben, die Steine der gegnerischen Mannschaft aus dem “House” zu spielen. Wichtig hierbei sind vor allem die Geschwindigkeit als auch der Drehimpuls des Steins. Sind alle 16 Steine eines Ends gespielt, so werden die erlangten Punkte beider Teams notiert und es wird auf das “House” auf der anderen Seite weitergespielt. Das Ziel des Spiels ist es, möglichst viele der acht gespielten Steine, so nah wie möglich am Zentrum des “House” zu platzieren. Jeder Stein, welcher näher am Zentrum liegt, als die Steine der Gegner, beschert dem Team einen Punkt. Wer am Ende des Spiels die meisten Punkte hat, gewinnt das Curling-Match.
Beim Curling gibt es zudem noch das Recht des letzten Steins. Da die Mannschaft, welche den letzten Stein in Richtung House spielen darf, damit die Möglichkeit hat, noch einige Steine des gegnerischen Teams deplatzieren zu können, ist sie klar im Vorteil. Vor jedem End wird dieses Recht ausgelost. Im weiteren Spielverlauf hat immer die Mannschaft das Recht des letzten Steins, welche das vorangegangene End verloren hat. Ist das “House” am Ende leer, spricht man von einem Nuller-End, was jedoch nicht an der Unfähigkeit, sondern viel mehr an der Strategie der Spieler liegt. Das Wischen, welches zumeist von zwei Spielern des Teams praktiziert wird, verringert das Bremsen des Steins. Bei großen Turnieren dauert ein Curling Spiel zehn Ends.
Internationale Curling Turniere werden bereits seit den 60er Jahren ausgetragen. Zu den wichtigsten Terminen eines Curlingfans zählen sowohl die Olympischen Winterspiele, als auch die Curling Weltmeisterschaften.