Handwerk

Das Handwerk ist in Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsbereich, in dem fast 900.000 Menschen gewerblich tätig sind. Vor allem schafft das Handwerk aber Ausbildungsplätze. In Deutschland sind alleine eine halbe Million junger Menschen in den Betrieben in der Ausbildung, dass heißt, dass fast jeder Dritte Auszubildende im Handwerk eine berufliche Zukunft sieht und findet. Traditionell sind die Handwerksbetriebe im deutschsprachigen Raum meist Kleinbetriebe, die in Deutschland im Schnitt rund sieben Menschen Arbeit bieten. Seit der Novellierung der Handwerksordnung vor ein paar Jahren, ist die Zahl der Betriebe in Deutschland gestiegen. Gerade auch die handwerklichen Kleinbetriebe sind auf die Kreditvergaben durch die Sparkassen und Volksbanken anwiesen. Das Handwerk bildet in Deutschland mit die Basis der klassischen mittelständischen Unternehmen. Das Handwerk ist auch ein Wirtschaftbereich, der nicht so sehr von der Globalisierung betroffen ist, zumindest wenn es um lokale und regionale Dienstleistungen geht. Ein Problem könnte die Osterweiterung der EU für das Handwerk darstellen, da viele Handwerker und Firmen aus Osteuropa sich Richtung des lukrativeren Westmarktes bewegen. Die Auswirkungen kennt man in der Vergangenheit schon im Baugewerbe. Insgesamt kann man im Bereich des Handwerks bisher nicht sagen, dass es nur positive oder nur negative Entwicklungen gibt. Die Finanzkrise wird aber auch hier die nächsten Jahre tendenziell keine positiven Szenarien aufbauen. Sieht man sich die offiziellen Statistiken an, so haben sich die Umsätze, zum Beispiel vor der Finanzkrise im Jahr 2008, in vielen Handwerksbereichen positiv entwickelt.

Dies trifft zum Beispiel für Zimmerer, Stuckateure, Maler, Lackierer, Elektrotechniker oder auch Heizungsbauer zu. Stagnationen hatten die Dachdecker zu verzeichnen. Der Anteil an Facharbeitern ist im Handwerk in Deutschland immer noch hoch. Geringer ist der Anteil von Angestellten, im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen. Auch der Anteil von Frauen im Handwerk liegt noch niedriger als in anderen Branchen. Auch wenn das Handwerk bei Frauen tendenziell immer mehr nachgefragt wird. Sorge macht dem Handwerk in den letzten Jahren vor allem die Lohnentwicklung, die unter dem liegt, was andere Wirtschaftsbereiche haben. Potentiale hat das Handwerk noch in vielen Bereichen, vor allem auch bei der Expansion in anderen europäischen Ländern. Deutsche Handwerker haben internationale einen sehr guten Ruf. Bei der internationalen Expansion ist vor allem auch die Kreditwirtschaft gefragt, die die Handwerksbetriebe auch finanziell unterstützen müssen.

Auch in der Außendarstellung der lokalen und regionalen Authentizitäten der Dienstleistungen sowie der innovativen Produkte kann noch Zukunftspotential liegen. Auch über sinnvolle Kooperationen können neu unternehmerische Perspektiven ausgebaut werden. Auch die neuen Umweltrichtlinien gestalten wirtschaftlichen Freiraum für die Handwerksleistungen. Gerade auf Grund der hohen Energiepreise werden viele Menschen innovative Angebote der Handwerker gerne annehmen, um langfristig die Kosten zu senken. Auch zukünftig wird das Handwerk noch ein wichtiger Berufszweig sein, in dem sich viele jüngere Menschen beruflich wiederfinden.