Mitarbeitertraining

In Deutschland sind die Fort- und Weiterbildungen von Angestellten noch nicht in dem Rahmen üblich, wie das von vielen Interessenvertretungen gefordert wird. Im internationalen Vergleich machen die deutschen Arbeitnehmer immer noch nicht von den gegebenen Fortbildungsoptionen gebraucht. Weiterbildungen sind aber von zentraler Bedeutung für die berufliche Qualifikation und auch der persönlichen Entwicklung. Es gibt Länder, die bereits sehr umfassende gesetzliche Regelungen zur Weiterbildung haben. Solche Weiterbildungsgesetze haben zum Beispiel NRW oder Brandenburg. Im Kern sichern die Landesgesetze jedem Berufstätigen das Recht zu, sich Kenntnisse und Qualifikationen im Laufe des Berufslebens anzueignen. Es muss sich allerdings hier um eine anerkannte Bildungseinrichtung handeln, damit ein gesetzlicher Anspruch hergeleitet werden kann. Auch sind mit diesen Regelungen nicht freizeitorientierte Einrichtungen oder Kreativschulen gemeint, vielmehr geht es um fachliche Weiterbildungen in einem Berufsbild. Regelungen gibt es vereinzelt auch, zum Beispiel in NRW, zur Kostenübernahme, der Anerkennungsoptionen, der Unterrichtsdauer oder der Teilnehmertage. Fort- und Weiterbildungen können auch durch die Tarifverträge genau definiert sein. Hier kann man sich an den Betriebsrat wenden und sich über die tarifvertraglichen Optionen in der Weiterbildung informieren.

Grundsätzlich liegt es im Interesse des Arbeitgebers, dass das Unternehmen geschultes Personal hat. In Deutschland gibt es zahlreiche Einrichtungen, die sich als private und stattliche Weiterbildungseinrichtungen etabliert haben. Vor allem sind die Weiterbildungen auch wichtig, wenn man arbeitslos geworden ist und so eine neue Qualifikation braucht. Oft fördern die Arbeitsämter oder die ARGE solche Fortbildungsmaßnahmen, die bei privaten Kooperationspartnern wie Personalberatungsfirmen durchgeführt werden. Fortbildungen werden hier häufig auch für die PC-Fortbildung angeboten. Fortbildung können auch als Förderungsmaßnahme gesehen werden, die eine leichtere Eingliederung ins Arbeitsleben bringen soll. Trainings von Mitarbeitern sind aber auch in anderen Bereichen wichtig, zum Beispiel der Förderung der sozialen Kompetenz. Gerade hier haben die Unternehmen oft noch Nachholbedarf. Soziale Kompetenz ist aber ganz wichtig in einer Zeit, wo Teamfähigkeit von zentraler Bedeutung ist. Kommen in Deutschland die ersten Mobbing-Gesetze, wie es in anderen europäischen Ländern schon üblich ist, so kommt auf den Arbeitgeber eine besondere Verantwortung zu, den sozialen Umgang der Mitarbeiter untereinander zu organisieren.

Fortbildungen sind natürlich auch besonders wichtig auf der Führungsebene, besonders auch für Manager, die international tätig sind und evtl. auch interkulturelle Fortbildungen mitmachen müssen. Auch wenn man heute leichtfertig von der globalen Welt spricht, so gibt es doch zentrale Unterschiede in den Wirtschaftsszenarien und Kulturen der Völker. Viele internationale Geschäfte werden heute, neben den Angebotsqualifikationen, auch über das Verständnis der unterschiedlichen Kultur und Werte gemacht. Weiterbildungen sind heute bei akademischen Berufen weiter verbreitet, als zum Beispiel im Handwerk. Es gibt heute in Deutschland für alle Berufsgruppen zahlreiche Kongresse, Tagungen oder Seminare, die sich zum Austausch internationaler Entwicklungen eignen. Viele Städte bieten jährliche Kongresse und Seminartage für bestimmte Berufsgruppen an.