Arbeitslosenzahlen

Für die Erhebung der Arbeitslosenzahlen gibt es in jedem Land der Europäischen Union Kompetenzbehörden. In Deutschland veröffentlicht die Agentur für Arbeit die Arbeitslosenzahlen. Die Arbeitslosenzahlen unterliegen bestimmten Definitionen. So ist Arbeitslos, wer zum Beispiel eine bestimmte Stundenzahl nur arbeitet und gerne mehr arbeiten würde; der bei den zuständigen Ämtern gemeldet ist oder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. In die aktuellen Statistiken der Arbeitslosenzahlen fließen nicht Menschen ein, die an einer Förderungsmaßnahme teilnehmen oder eine Ich-AG betreiben. Für die Statistik uninteressant sind die unterschiedlichen Leistungsbewilligungen, wie ALG 1 oder ALG 2. Maßgebend für die Erhebungsstatistik sind die Definitionen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, die durch die Arbeitsagenturen erhoben werden. Eine eigenständige Gruppe, die nicht erfasst wird, sind Menschen die Arbeit suchen aber nicht gemeldet sind. Je nach EU-Land können dies mehrere Hunderttausend bis Millionen sein. Innerhalb der europäischen Union gibt es unterschiedliche nationale Definitionen von Arbeitslosigkeit. In Deutschland sind die Erhebung sehr differenziert zu sehen.

Zur Erhebung der Statistik von Erwerbs- und Arbeitslosen gibt es generell zwei Methoden. Das erste Modell, wie in Deutschland üblich, berücksichtigt die registrierten Meldungen der Ämter. Andere Länder führen repräsentative Umfragen durch und bestimmen so die Arbeitslosenzahlen. Auch das Statistische Bundesamt in Deutschland erhebt Daten, anhand von Umfragen. Umfragen, zum Beispiel per Telefondirektansprache, haben den Vorteil, dass statistisch auch die Erwerbslosen mit einfließen, die nicht gemeldet sind. Dies betrifft vor allem jüngere Menschen, die noch keinen Leistungsanspruch haben. Arbeitslosenzahlen, die über die Medien kommuniziert werden, sind zumeist so genannte saisonbereinigte Zahlen. Das heisst, es werden bestimmte wirtschaftliche Einflüsse in jahreszeitlich abhängigen Branchen berücksichtigt. Die Zahlen aus den USA, die besonders für die Börse interessant sind, gehen von einer repräsentativen Erhebung aus. Arbeitslos ist, wer innerhalb der Befragungswoche keinen Job hatte und sich besonders in den letzten vier Wochen, um einen Job bemüht hatte. In Deutschland sind die Arbeitslosenzahlen besonders in den neuen Bundesländern hoch. Zwischen Nordosten und dem Südwesten gibt es große Unterschiede in den Arbeitslosenstatistiken. In Österreich hat das Bundesland Wien die höchsten Arbeitslosenzahlen. In der Schweiz ist die Arbeitslosigkeit in der Deutschschweiz oft geringer, als im Landesdurchschnitt (St.2007).