Private Pflegezusatzversicherung

Die private Pflegezusatzversicherung stockt nach unterschiedlichen Prinzipien die Leistungen der Pflegepflichtversicherung auf. Immer bleibt dabei ein Selbstbehalt. Sehr häufig orientiert sich dabei auch die Pflegezusatzversicherung an der vom medizinischen Dienst zuvor festgelegten Pflegebedürftigkeit, ausgedrückt über die drei vorhandenen Pflegestufen. Die Angebote der Versicherungsgesellschaften sind sehr vielfältig - und unterschiedlich. Auch im Rahmen der Zusatzangebote von gesetzlichen Krankenversicherungen werden die Produkte angeboten.

Je nach Pflegestufe erhält dann der Versicherungsnehmer unterschiedlich viel Geld zusätzlich aus der privaten Pflegezusatzversicherung. Je höher die Pflegestufe, desto mehr. Im Prinzip ist die Orientierung an den Pflegestufen die beste Lösung, weil sich bei allen anderen Tarifen wieder die Frage nach der Bewertungsgrundlage stellt. Die ist aber mit dem Urteil des medizinischen Dienstes eindeutig.

Viele gesetzliche Krankenkassen bieten dabei die Pflegezusatzversicherung über ihre Kooperationsangebote mit privaten Versicherern ebenfalls ihren Versicherten an. Der Vorteil ist, dass sie meist ein wenig günstiger sind als die gleichen Angebote am freien Markt. Der Nachteil ist, dass mit dem Wechsel der Krankenkasse auch die Pflegezusatzversicherung gewechselt werden muss. Wer sich eine Pflegezusatzversicherung zulegen möchte, sollte in jedem Fall den Markt gründlich nach Angeboten durchforsten. Dabei helfen beispielsweise Tests der Stiftung Warentest und als Überblick sind auch spezielle Onlinetools verschiedener Websites ganz gut geeignet.

Prinzipiell halten viele Verbraucherschützer die private Pflegezusatzversicherung sowieso für ziemlich unnötig. Kritisiert wird häufig das von vielen Versicherungsvertretern dargestellte Horrorszenario der “Pflegelücke”. In der Tat gibt es zwischen den tatsächlichen Kosten einer Heimunterbringung mit Pflege und den Leistungen der gesetzlichen Pflegepflichtversicherung eine große Lücke. Auf der anderen Seite sollen aber schließlich auch die Zahlungen der gesetzlichen Rentenversicherung oder der privaten Altersvorsorge nicht einfach auf einem Konto angespart, sondern eben für die Unterbringung eingesetzt werden. Und wird hier ehrlich gerechnet, dann schmilzt die Pflegelücke schnell dahin.