Französisches Roulette

Roulette wird heute meistens an Einzeltischen gespielt, die von mehreren Croupiers betreut werden. Die Croupiers sind die Mitarbeiter in der Spielbank und sorgen für den regelgemässen Spielablauf. An einem Tischende befindet sich der Roulettezylinder und in der Mitte des Tisches sind die Einsatzfelder, das Tableau. Eine drehbare Scheibe mit 36 abwechselnd roten und schwarzen Zahlenfächern und ein grünes Fach für die Null, ist in eine Schüssel eingebettet. Scheibe und Schüssel zusammen bilden die Roulettemaschine. Die Cuvette, oder Roulette-Schüssel bestand früher aus Ebenholz, heute kommen immer mehr Schüsseln zum Einsatz, deren Material Kunststoff ist. Die Gewinnzahl wird mit einer Kugel ermittelt. Vor einiger Zeit war es noch üblich, Kugeln aus Elfenbein zu verwenden. Die Teilnehmer müssen vorher erraten, auf welche Zahl, Zahlengruppe, oder Farbe die Kugel in jedem Spiel (Coup) fallen wird. Mit der Bitte des Croupiers, das Spiel zu machen, kann jeder selbst seine Jetons auf das Tableau legen. Jetons sind die Spielmarken, die man vorher an der Kasse gegen Geld eintauschen muss. Eine andere Möglichkeit ist, den Croupier darum zu bitten, die Jetons nach Bekanntgabe der Zahlengruppe oder der Zahl, auf das Tableau zu legen. Liegen die Einsätze am Tisch innerhalb des angegebenen Minimums und Maximums, setzt der Croupier die Spielscheibe in Bewegung und wirft entgegen der Drehrichtung die Kugel in den Zylinder. Nach den Worten Rien ne va plus, nichts geht mehr, dürfen keine Jetons mehr gesetzt werden. Bleibt die Kugel in einem Nummernfach liegen, gibt der Croupier die Gewinnzahl, die Farbe und die gewinnenden einfachen Chancen laut bekannt.

Die Wettmöglichkeiten sind beim Roulette in zwei Kategorien unterteilt. Bei den einfachen Chancen setzen die Spieler auf die geraden oder die ungeraden Zahlen. Rot oder schwarz, und niedrig (Zahlen 1-18) oder hoch (19-36), gehören ebenfalls zu den einfachen Chancen. Ein 1:1 Gewinn wird im glücklichen Fall ausbezahlt. Bei den mehrfachen Chancen setzt der Spieler bei Plein auf eine der 37 Zahlen und bekommt im Gewinnfall eine Quote von 35:1 ausbezahlt. Cheval ist der Spieleinsatz auf zwei benachbarte Zahlen. Transversale Plein bezeichnet den Spieleinsatz auf drei Zahlen einer Querreihe. Der Einsatz auf vier Nummern, die sich auf dem Tableau angrenzen, wird am Spieltisch mit Caré bezeichnet. Die Colonnes bildet eine Einteilung in drei Gruppen mit 12 Zahlen. Der Einsatz auf die ersten vier Zahlen heisst Les quatre premiers, die Auszahlungsquote ist hier 8:1. Der Einsatz und die Quote im Gewinnfall beruhen beim Roulette, wie auch bei den anderen Glücksspielen immer auf der Basis der Wahrscheinlichkeitsberechnung.

Der Ursprung vom Roulette leitet sich vom Rad der Fortuna ab. In einem Lexikon kann man nachschlagen, dass in Italien im 17. Jahrhundert schon Roulette gespielt wurde, und in diesem Werk wird das Große Roulette mit 38 Zahlen um 1900 noch als Italienisches Roulette bezeichnet. Im 18. Jahrhundert kam das Glücksspiel nach Frankreich und erregte dort so grosses Aufsehen, dass Ludwig XV. versuchte, das Spiel zu verbieten. 1806 wurde das Glücksspiel von Napoleon Bonaparte nur noch in den Spielhäusern des Palais Royal in Paris geduldet.

Weil in Deutschland der Markt des Roulette-Spiels sich fast vollständig in den Händen des Staates befindet, kommt ihm eine hohe wirtschaftliche Bedeutung zu. Die Einnahmen an Steuern sind dennoch nicht unerheblich, zudem locken die Spielbanken auch noch viele Touristen in das Gebiet, wo sie angesiedelt sind.