Libyen

Das nordafrikanische Land Libyen hat sich in den letzten Jahren zaghaft an die internationale Gemeinschaft angenähert. Länder wie Frankreich oder Großbritannien haben die diplomatischen Beziehungen zu Libyen wieder aufgenommen. Obwohl Libyen nach der Verfassung aus dem Jahr 1977 ein basisdemokratischer Staat auf Grundlage des Islams ist, geht die Staatsgewalt vom selbsternannten Revolutionsführer Muammar Abu Minyar al-Gaddafi aus, der die Streitkräfte befehligt. Die höchste politische Instanz ist der allgemeine Volkskongress mit legislativen und exekutiven Befugnissen. Die Zentralverwaltung Gaddafis wurde im Jahr 2000 aufgelöst und die regionalen Parlamente und Ausschüsse übernahmen die Regierungsverantwortung und die Gesetzgebung. Die Rechtsprechung ist an den Koran angelehnt und sieht viele Strafen vor, die für westliche Betrachter irritierend sind. Das berüchtigte Volksgericht wurde im Jahr 2005 abgeschafft. Libyen teilt sich in 32 Munizipien auf. Die drei größten Städte sind Tripolis, Banghazi und Misrata.Tripolis ist die Hauptstadt Libyen mit rund 1,8 Millionen Einwohner und liegt im Nordwesten des Landes am Mittelmeer. Die Stadt ist das wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Zentrum des Landes und hat rund 1,8 Millionen Einwohner. Der Islam ist in Libyen Staatreligion. Die Amtssprache ist Arabisch, teils wird Englisch oder Italienisch als Handelssprache gesprochen. Rund 97 Prozent der Libyer sind sunnitische Muslime. Die meisten der Sunniten gehören der Rechtsschule der Malikiten an, die sich auf den Begründer der Schule Mālik ibn Anas beziehen. Im Westen des Landes lebt teils noch das Nomadenvolk der Tuareg. Über 80 Prozent der Einwohner in Libyen leben in den großen Städten des Landes, vor allem in Tripolis. Libyen grenzt im Westen an Algerien; im Südwesten an den Niger; im Süden an den Tschad; und im Osten an Ägypten und den Sudan. Die Annährung an den Westen schlägt sich heute leicht in der Wirtschaft nieder. Das Land weißt eine Großteils verstaatlichte Wirtschaft auf und lebt vor allem vom reichen Erdöl- und Erdgasvorkommen.

Durch die politische Isolation gibt es kaum Tourismus. Für das Land liegen zahlreiche Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amts vor. Vor allem warnt das Auswärtige Amt vor Gefahren wachsender krimineller Übergriffe und dem islamischen Terror in nordafrikanischen und südlich an die Sahara grenzenden Ländern. Das Auswärtige Amt warnt vor den Gefahren von Entführungen und Anschlägen in den Regionen und rät von Reisen in entlegene Gebiete der Sahara und ihrer Randbereiche ab, die nicht durch die Polizei und das Militär abgesichert sind. Alle landesspezifischen Sicherheitsanweisungen sollten in Libyen und anderen Ländern in der Region eingehalten werden. Anschlagrisiken sind, lt. Auswärtigen Amtes, auch in touristischen Orten nicht auszuschließen. Dies betrifft vor allem Bars, Hotels oder Diskotheken, wo sich westliche Bürger regelmäßig aufhalten. Vor Reiseantritt sollte man sich immer in der Region über die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes informieren, die auf der Homepage des AA kommuniziert sind. Hier findet man auch Informationen zu den besonderen strafrechtlichen Bestimmungen, den medizinischen Vorkehrungen oder den Einreisebestimmungen.