Verstärkte Behaarung

Übermäßige Behaarung (Hypertrichose) bezeichnet eine über das normale Maß hinaus stärkere Körperbehaarung bzw. die Behaarung an bestimmten Stellen, die normal nicht mit Haaren bedeckt sind. Die Übermäßige Behaarung kann am ganzen Körper auftreten oder auch in verschiedenen lokalen Regionen auftauchen. Übermäßige Körperbehaarung kann in angeborener Form oder als Ereignis bestimmter Mittel wie Hormonpräparate auftreten. Körperbehaarungen können generell sehr unterschiedlich sein und hängen nicht nur vom Geschlecht ab, sondern zum Beispiel auch von der Erdregion, wo Menschen leben. Europäer haben zum Beispiel einen anderen Behaarungstyp als Asiaten oder Afrikaner. Unter dem Begriff “Hirsutismus” versteht man bei Frauen Haarwuchsveränderungen, die zum Beispiel durch bestimmte hormonelle Medikamente eine Vermännlichung hervorrufen. Die Haartypen verändern sich hierbei charakteristisch zu männlichen Haarmustern. Die Vermännlichung bezieht sich nicht nur auf die männlichen Haarmuster, sondern auch auf den Haarausfall oder die Stimmlage. Man kennt die typische Vermännlichung von Frauen zum Beispiel bei Sportlerin, die Anabolika als Dopingmittel einnehmen. Tritt die stärkere Behaarung eher männlich-untypisch auf, so können zum Beispiel auch hormonproduzierende Tumore oder auch Durchblutungsstörungen die Ursache sein. Gerade an den Beinen können sich zum Beispiel schwächere Durchflutungen auf das Haarwachstum auswirken. Auch können Erbkrankheiten die Ursache für eine vermehrte Behaarung sein. Man kennt zum Beispiel das Krankheitsbild des “Wolfsmenschen”, der durch einen äußerst seltenen Gendefekt ausgelöst wird und zur Folge hat, dass die betroffenen Menschen im Gesicht oder den Händen flächendeckende Behaarungen aufweisen. Genetische Veranlagungen sind auch häufig der Grund, warum zum Beispiel Frauen aus südlicheren Ländern einen anderen Haarwuchs haben. Hier sieht man zum Beispiel öfters einen leichteren Bartwuchs.

Hirsutismus kommt auch oft in Industrieländern vor, als eine ungesunde Folge von Übergewicht, was sich auf den Stoffwechsel in dieser Form auswirkt. Bei der Behandlung der übermäßigen Behaarung muss die Grunderkrankung genau untersucht werden und eine individuelle Therapie eingeleitet werden. Man kann zum Beispiel spezielle Hormonbehandlungen durchführen, um die Androgen-Situation zu regulieren. Das männliche Sexualhormon Androgen kommt zum Beispiel bei Frauen in den Eierstöcken und der Nebennierenrinde vor. Störungen in der Hormonlage der Nebennieren können zu zahlreichen Erkrankungen führen, da hier ein große Anzahl von Hormonen gebildet werden. Eine übermäßige Behaarung kann auch durch bestimmte Medikamente ausgelöst werden, zum Beispiel bei speziellen Präparaten gegen Bluthochdruck, der Empfängnisverhütung oder gegen Akne.

Meist gehen die Nebenwirkungen auch mit anderen Symptomen einher wie Gewichtszunahme, depressiven Episoden oder stärkeren Stimmungsschwankungen. Aus kosmetischen Gründen können auch spezielle Therapien wie die Verödung von Haarwurzeln durchgeführt werden. Man kann heute auch die störenden Haare großflächig durch Laserbehandlungen entfernen lassen, wenn die Behaarung zum Beispiel psychisch für die Betroffenen sehr belastend ist und sich kurzfristige Lösungen wie Rasieren oder Wachsentfernungen nicht mehr anbieten. Das Abtöten der Haarwurzeln kann in leichter und lokaler Betäubung mit der Lasertechnik durchgeführt werden. Haarentfernungen sollten nur von einem Facharzt durchgeführt werden und sollten auch in Hinblick auf die Nebenwirkungen genau besprochen werden

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Androgenisierung - Vermännlichung

Die Vermännlichung tritt zumeist durch einen gestörten Androgenstoffwechsel auf. Bei diesem Prozess kommt es zur vermehrten Produktion männlicher Hormone.