Der Begriff 0900-Dialer muss man sehr differenziert sehen. Es geht hier um sogenannten Webdialer. Ein Dialer ist einfach beschrieben ein Computerprogramm, das eine Wählverbindung im Internet über ISDN oder Modem aufbaut. Bei seriösen Programmen bestätigt der Nutzer die eingerichtete Verbindung und ist über die Kosten informiert. Es gibt allerdings auch Dialer, die ohne Kenntnis der Nutzer installiert werden und so hohe Telefonkosten über die Internetverbindungen schaffen können. Dialer können zum Beispiel über einen Besuch auf einer unseriösen Webseite ohne Kenntnis des Nutzers auf dem PC installiert werden. Möchte ein Nutzer sicher gehen, dass ein hohes Sicherheitsniveau bei der Nutzung des Internets gegeben ist, so sollte er zum Beispiel bei Windows unter den Sicherheitsoptionen die höchste Sicherheitsstufe auswählen. Manche Webbrowser sind von der Dialer-Problematik nicht betroffen. Informationen zu den Sicherheitsprogrammen findet man zahlreich im Internet. Die 0900-Nummern gehören zu den sogenannten Telefonmehrwertdiensten, die durchaus auch seriös sein können. Mehrwertdienste werden seit dem Jahr 2006 über die 0900-Nummern abgewickelt. Bei Mehrwertdiensten über das Internet werden nicht nur die Verbindungspreise berechnet, sondern auch die kommunizierten Dienstleistungen. Es gibt bestimmte Nummerngassen, die Aufschluss über die möglichen Dienste oder auch die Tarife geben. Die unterschiedlichen Nummerngassen erkennt man an der ersten Zahl nach der 0900, zum Beispiel 0900-1, 0900-3 etc. 0900-9-Nummern sind Dialer-Nummern.
Grundsätzlich sind 0900-Nummern frei tarifierbar. Um Missbrauch zu vermeiden gibt es bestimmte Vorschriften, die zum Beispiel die Netzbetreiber betreffen. Es kann zum Beispiel nach einer Stunde bei gewissen Gesprächen zu einer Zwangsabschaltung der Verbindung kommen. Provider sind heute verpflichtet bei 0900-Nummern eine kostenlose Preisansage vor dem Dienst zu kommunizieren. Eine Datenbank der 0900-Nummern gibt es bei der Bundesnetzagentur. Die Bundesnetzagentur bietet über ihre Homepage für Verbraucher zahlreiche Services. Man kann über ein Kontaktformular allgemeine Fragen zum Rufnummermissbrauch stellen. Man findet bei der Bundesnetzagentur auch hilfreiche Informationen, wie eine Verbraucherbroschüre oder ein FAQ zu den häufigsten Fragen. Die Bundesnetzagentur hat auch eine Schlichtungsstelle. Endkunden können über die Homepage der Bundesnetzagentur einen formellen Antrag auf Durchführung eines Schlichtungsverfahrens beantragen.
Auf der Verbraucherseite der Bundesnetzagentur findet man eine Liste der missbräuchlichen Rufnummern, den Kategorien (Spam-Telefon oder Spam-SMS) und den Maßnahmen der Behörde. Es gibt auch eine spezielle Dialer-Datenbank nach mehreren Suchkriterien. Mehrwertdienstrufnummern kann man anhand der Einzelverbindungsnachweise auf der Telefonrechnung erkennen und dann in die Suchmaske der Bundesnetzagentur eingeben. Man kann über die Suchfunktion der Bundesnetzanstalt auch nach dem digitalen Fingerabdruck des Dialers (Hashwert) suchen. Suchhinweise werden von der Behörde ausführlich kommuniziert.