Perl

Perl gehört zu den populären interpretierenden Programmiersprachen wie Java oder C++. Interpretierende Programmiersprachen werden während des Programms von einem Interpreter analysiert. Sprachen wie Perl nennt man auch imperative Sprachen, da sie eine Sammlung von Befehlen während des Programmablaufes abarbeiten. Im Gegensatz zu den interpretierenden Sprachen wird bei Compiler-Sprachen der Quellcode einmalig in einen Maschinencode übersetzt, der direkt aufgeführt werden kann. Entwickelt wurde Perl von dem US-amerikanischen Entwickler Larry Wall, der auch als Buchautor große Erfolge feierte und den ersten FSF Award for the Advancement of Free Software der Bostoner Free Software Foundation (FSF) erhielt. Perl wurde im Jahr 1987 veröffentlicht und ständig weiterentwickelt. Den größten Entwicklungssprung machte Perl mit der fünften Version, die es in Spezifikationen seit 1994 gibt. Hier wurde es möglich objektorientiert zu Programmieren. Auch konnte man mit der fünften Version Dokumentationen in den Quelltext einfügen (Plain Old Documentation - POD). Die Weiterentwicklung von Perl wurde vor allem von begeisterten Anhängern der Perl-Programmiersprache seit Mitte der 1990er Jahre übernommen. Die Fangemeinde der Programmierer nennt sich Perl Porter. Auf Grund dessen, das die grundlegende Satzlehre (Syntax) nicht durch die Programmierer verändert wurde, wurde die Nummerierung auf Basis der fünften Version bis heute weitergeführt. Entwickler Wall selbst wandte sich seit Mitte der 1990er Jahren vor allem auch anderen Projekten zu, so dass Perl individuelle Programmierungen von Open-Source-Fans darstellt. Mit steigenden Versionsnummern wurde neue Funktionen eingebaut und die Fehlersuche effizienter gestaltet. Aktuell ist die Version 5.14.0 (St. 2011). Gepflegt werden aber auch ältere Versionen von Perl in 5.12.

Auf Grundlage vieler Vorschläge der Perl-Fangemeinde wurde Perl 6 als Sprachspezifikation von Wall dokumentiert und vor allem von Damian Conway vorangebracht. Perl 6 wurde seit dem Jahrtausendwechsel von den Perl Portern via Mailings weiterentwickelt und eine Neugestaltung der Perl-Sprache verwirklicht. Perl 6 soll komplett objektorientiert aufgebaut werden und viele Features bieten, unter anderem eine einfachere Interaktion zu anderen Programmiersprachen oder zahlreiche Optionen den Code gleichzeitig auszuführen. Vor allem soll die sechste Versionsreihe für Einsteiger in Teilbereichen leichter zu erlernen sein. Geschrieben wird auch an einer neuen Virtuellen Maschine (VM) für den Perl-6-Code. In der Entwicklung ist Parrot als neue virtuelle Maschine, die vor allem für Perl und Python weiterentwickelt wird. Beide Sprachen sollen nach Meinungen vieler Perl-Programmierer zusammenwachsen. Die 2008 ins Leben gerufene Parrot Foundation hat bis heute namhafte Firmen für die Entwicklung von Parrot gewinnen können. Im Januar 2011 wurde die Version 3.0.0 von Parrot als Registermaschine veröffentlicht. Perl 6 ist, wie alle anderen Perl-Versionen, von der Grundidee her auf eine schnelle und einfache Programmierung ausgelegt, die auch in Zukunft eine große Anhängerschaft unter den Programmieren haben wird.