Erfindungs- und Ideenbörsen

Im Bereich der Forschung und des Technologietransfers spielen die Erfinderbörsen über das Internet eine immer wichtigere Rolle. Viele Erfinder und Firmen tummeln sich auf den digitalen Marktplätzen und finden gemeinsame wirtschaftliche Effekte. Firmen schreiben heute zum Beispiel innovatives technisches Knowhow über Preisgelder im Internet aus. Forscher finden über das Internet unter anderem lukrative Forschungsprojekte, die von der Wirtschaft ausgeschrieben sind. Solche Aufträge laufen auch Kundenanonym über vermittelnde Portale. Man bezeichnet solche Prozesse mit den englischen Begriffen “Open Innovation”. Hobby-Entwickler und Forscher können ihre Erfindungen in vielen Bereichen anbieten, selbst in traditionellen Industrien wie der Automobilbranche und der Pharmazeutischen Industrie. Der Markt an Open-Innovation ist besonders durch die dynamischen Marktentwicklungsprozesse beeinflusst, wo schnelle Innovationen gefragt sind. Kritiker sehen in solchen Erfinderprozessen ein steigendes Preisdumping in der Forschung. Neben den großen Erfinderportalen, die nach zahlreichen Kriterien geordnet sind und fundierte Informationen bieten, gibt es auch themenspezifische oder räumliche Kooperationsbörsen, die sich immer mehr positionieren. Kooperationskontakte können sich auch auf universitär-wirtschaftliche Projekte in der Forschung beziehen. Die Einbindung von Hochschulen in die Entwicklungsprozesse der Unternehmen wird immer mehr gesucht. Forschungsinformationen zu Projekten finden sich zum Beispiel auf den Seiten der Kompetenzministerien der Länder und des Bundes. Dies betrifft vor allem Projekte, die durch staatliche Forschungsförderungen leben.

In Europa und den USA gibt es selbst eigene Tage der Erfinder. In Europa ist der Tag der Erfinder am 9. November, im Gedenken an den Geburtstag der österreichischen Erfinderin Hedy Lamar, die zum Beispiel die Funksteuerung für Torpedos erfand. Die früheren Erfindungen im störungsfreien Frequenzwechsel spielen bis heute in der modernen Telekommunikationsanwendung mit ein. Neben den Erfindermarktplätzen im Internet, gibt es auch Erfindermessen im deutschsprachigen Raum, zum Beispiel in Nürnberg oder Genf. Eine Führungsrolle im Bereich der Messen für Ideen, Erfindungen und Neuheiten hat die Messe iEANA in Nürnberg, die Anfang November stattfindet. Über vier Tage kann man sich auf der Messe nach Erfindungen informieren. Im April findet im Schweizerischen Genf eine große Erfindermesse statt, die angestellte oder unabhängige Erfinder mit Investoren zusammenbringt. Interaktive Technologiebörseninformationen bietet zum Beispiel die IHK an, die nach räumlichen und sachlichen Kriterien im Internet aufgebaut sind. Es gibt auch Bildungsserver der Länder, die vor allem für junge Forscher interessant sein können.