Schüleraustausch

Schüleraustauschprogramme sind vor allem sinnvoll, um über einen längeren Zeitraum die ausländische Kultur und die Lerninhalte des Gastlandes kennenzulernen. Im Gegensatz zu Au-pair-Aufenthalten, bei denen vor allem junge Frauen teilnehmen, ist der Schüleraustausch bei beiden Geschlechtern beliebt, vor allem bei männlichen Schülern. Das Gastland Nummer Eins in der Beliebtheitskala sind die USA. Auch Lateinamerika, Australien, Neuseeland und China werden viel nachgefragt. Der Schüler- und Jungendaustausch findet aber zunehmend auch in Europa in Ländern des ehemaligen Warschauer-Pakts statt. Besonders Länder, wie Polen oder Tschechien, sind traditionelle Austauschländer in den letzten Jahren geworden. Austauschprogramme in osteuropäischen Ländern werden vor allem über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die zuständigen Länderministerien gefördert, so gibt es zum Beispiel die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, die in Deutschland die Koordination übernimmt. Die weltweit größte Austauschorganisation ist die AFS - Interkulturelle Begegnungen, die sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz tätig ist. Die anerkannte gemeinnützige Organisation vermittelt in mehr als 60 Länder und sieht den interkulturellen Austausch und das Lernen als zentrale Elemente der Programme. Man kann hier zum Beispiel an ökologischen Projekten teilnehmen, die sich von zwei Wochen bis zu einem Jahr erstrecken können. Die AFS, die ihr Hauptbüro in Hamburg hat, vergibt auch Stipendien für Austauschschüler, die aus ärmeren Verhältnissen kommen und eine Unterstützung brauchen. In den Nachbarländern sind die Hauptbüros in Wien und Zürich. In allen Ländern gibt es aber auch regionale Büros.

Der Austausch von Schülern hat vor allem auch in Westeuropa eine lange Tradition. Wer sich zum Beispiel für das Nachbarland Frankreich interessiert, kann sich an das Deutsch-Französische Jugendwerk in Berlin oder Paris wenden. Das Jungendwerk fördert nicht nur den Schüleraustausch, sondern auch den Austausch von Sportgruppen. Wer sich, in welcher Form auch immer, mit Auslandsaufenthalten beschäftigt, kann sich auch an das “europabüro” in München wenden. Die ehrenamtlichen Jugendlichen informieren und beraten bei allen Auslandsaufenthalten von Schülern und jungen Erwachsenen. Von Auslandspraktika, über Workcamps bis hinzu Schülerreisestipendien, bekommt man sehr gute Informationen. Eine nicht-staatliche Organisation, die schon seit Jahrzehnten Austauschprogramme fördert, ist Rotary International. Auch wenn man nicht Mitglied ist kann man sich für den Auslandsaustausch bewerben. Im Gegensatz zu anderen staatlichen und gemeinützigen Anbietern gibt es allerdings bestimmte Regeln, über die man sich informieren solle.

Das YFU-Youth For Understanding Komitee ist ein gemeinnütziger deutscher Ableger der internationalen Vereinigung mit Sitz in Hamburg. Die Organisation gibt es auch in Österreich und der Schweiz. YFU bietet in Deutschland eine Reihe von Informationsveranstaltungen an, bei denen man sich sehr gut informieren kann. Wie in anderen Organisationen auch, kann man sich auch als Gastfamilie bewerben. Generell bekommt man über das Internet sehr gut Informationen zu den Organisationen, die sich mit Austauschprogrammen befassen.