Evangelische Theologie

Die evangelische Kirchenlehre ist eine eigenständige theologische Wissenschaft, die sich vor allem an der Reformationsgeschichte ausrichtet. Die kirchliche Reformationsbewegung fand im 16. Jahrhundert statt und wurde in Deutschland von Reformern wie Martin Luther maßgebend beeinflusst. Anfänglich sollte die Bewegung, die römisch-katholische Kirche reformieren. Die Reformbewegung lief in Deutschland und anderen europäischen Ländern wie England sehr unterschiedlich. Auch die Reformbewegung selbst spaltete sich zum Beispiel in die Evangelisch-Lutherische Kirchen oder die Reformkirchen auf. Die reformatorischen Grundsätze von Luther wurden durch die sogenannten “Exklusivpartikeln” manifestiert. An den Fakultäten spielen die Betrachtungen zum Mittelalter, dem Spätmittelalter und der Reformationsgeschichte eine Schlüsselrolle zum Verständnis des protestantischen Glaubens und der Kirchenlehre. Die theologische Forschung kennt heute fünf traditionelle Disziplinen. So gibt es die historisch-theologischen Fächer des Alten und Neuen Testaments sowie der Kirchengeschichten - und die Fächer Systematische und Praktische Theologie. Zu den Gegenständen des Theologiestudiums an evangelischen Fachhochschulen, gehören die fünf Themen mit verschiedenen Lehrinhalten. Zum Beispiel bei beim Alten Testament, die Hauptgebiete Theologie und Ethik des Alten Testaments oder die Geschichte Israels. Hauptgebiet beim Studium des Neuen Testaments ist zum Beispiel die Geschichte von Jesus und dem frühen Christentum. Zu den Hauptgebieten der Praktischen Theologie gehören unter anderen Hauptthemenfelder wie: Religionspsychologie, Christliche Publizistik oder Religionspädagogik.

Weitere Studienfächer können zum Beispiel Kirchen- und Staatskirchenrecht und Religions- und Missionswissenschaften sein. Themenschwerpunkte sind auch: Kirche und Israel, Reflektionen zur theologischen Frauenforschung oder Ökumene. Innerhalb der theologischen Disziplinen kann man eine Spezialisierung im Studium vornehmen. Kurse in dem theologischen Studium können zum Beispiel auch Sprachen wie Hebräisch, Neuhebräisch oder Jiddisch sein. Lehrstühle gibt es zum Beispiel für Religionswissenschaften und Judaistik oder Missionswissenschaften und ökumenische Theologie, die man in Tübingen studieren kann. An den kirchlichen Hochschulen wird auch Philosophie angeboten. Das Studium an einer kirchlichen Hochschule oder einer theologischen Fakultät ist gleichwertig. Eine Sonderstellung nimmt die staatlich anerkannte Lutherische Theologische Hochschule in Oberursel ein, die von der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche getragen wird. Hier kann das Pfarramtsstudium besonderes reguliert sein. Universitäten gibt es zum Beispiel in Erlangen, Heidelberg, Marburg, Leipzig, Bamberg, Frankfurt a.M., Göttingen oder Siegen.