Unter dem Oberbegriff der Meereskunde fällt die Wissenschaftsdisziplin der Ozeanographie, die sich mit den Meeren und dem Lebensraum die Meerestiere und Pflanzen auseinandersetzt. Innerhalb der Meereskunde haben sich viele einzelne Wissenschaftsdisziplinen entwickelt, so dass man sich im Studium der Meereskunde, zum Beispiel auf physikalische, biologische oder chemische Wissenschaftsbereiche ausrichten muss. Die Ozeanographie umfasst den Bereich der physikalischen Ozeanographie. Studiengänge sind so in Deutschland zum Beispiel in Ozeanographie/Geophysik oder mit Schwerpunkt Meereschemie/Biologie, mit der Prüfung Hydrobiologie und Fischerwirtschaft möglich. Studienorte sind in Deutschland Hamburg und Kiel. Die Beschreibungen in der Ozeanographie sind systematisch auf die Ozeane ausgelegt und befassen sich mit wissenschaftlichen Parameter wie der Temperatur, dem Salzgehalt oder physikalischen Forschungen nach der Akustik, dem Schall oder dem Lichteinfluss. Die Beobachtung und Analyse von Gezeiten, Meeresströmungen und Wellenbewegungen gehören ebenfalls zur Ozeanographie. Wichtig ist die wissenschaftliche Betrachtung der Meeresströme, mit Hinblick auf die Klimaveränderungen. Seit vielen Jahren hat die Forschung in den Meeren einen hohen wissenschaftlichen Stellenwert. Daten werden zum Beispiel über Umweltsatelliten erhoben oder über Bojen und Forschungsschiffe der Wissenschaft zugänglich gemacht. Man untersucht dabei theoretische Methoden und physikalische Gesetze ebenso, wie einzelne wissenschaftliche Ergebnisse - bei denen man versucht bestimmte Gesetzmäßigkeiten zu analysieren - zu bestimmen. Um sich eine qualifiziertes Bild der Ozeane und ihren Ökosystemen zu schaffen werden kleinere Regionen der Meere immer wieder neu erforscht und dokumentiert.
Ziel der Ozeanographie-Forschung ist es unter anderem, klimatische Veränderungen zu erkennen und zu dokumentieren, und auch angewandte Methoden zum Klima- und Umweltschutz zu entwickeln. Gerade das Ökosystem Meer ist noch lange nicht so erforscht wie andere Bereiche des Globus. Grundsätzlich kann man die Schwerpunkte der Ozeanographen in drei Grundbereiche einteilen: der Messung, der Datenanalyse und der Modellierung. Diese Fähigkeiten setzten vor allem auch Sprachkenntnisse in Englisch voraus und werden über PC-Programme als Modellentwicklungen wissenschaftlich genutzt. Mit dem Studium der Ozeanographie erschließen sich viele interessante Berufsfelder im Grundlagenforschungsbereich oder der angewandten Forschung sowie bei selbstständigen oder angestellten Dienstleistungen in der Behördenberatung. International steigt der Anteil an Frauen, die sich für Meereskunde, wie der Ozeanographie, interessieren. Studiengänge gibt es in Bachelor- und Master (B.sc & M.sc). In Kiel kann man zum Beispiel Physik des Erdsystems mit Meteorologie, Ozeanographie und Geophysik studieren. Studienabschlüsse gibt es auch hier in Bachelor und Master. Wer sich für die Wissenschaft der Binnengewässer interessiert, kann sich der Limnologie zuwenden, die sich mit Süß- und Salzwasserbinnengewässern befasst und evtl. zur Hydrologie, beziehungswiese den Oberbegriff der Geowissenschaften, zugeordnet ist.