Altertumswissenschaften

An deutschen Universitäten kann man Altertumswissenschaften in verschiedenen klassischen Wissensdisziplinen studieren. Die Geschichtslehre setzt sich zum Beispiel auseinander mit der Alten Geschichte, der griechischen und römischen Kultur und der Nachbarkulturen von 2. Jahrtausend v. Chr. bis zur Zeit der Völkerwanderung im Jahr 370 bis 570. Die Mittelmeerregion steht hier geografisch besonders im Vordergrund. Erforscht werden hier die Kultur und die Sprachen oder die wirtschaftliche Situation. Schwerpunkte sind zum Beispiel die Erforschung der griechischen und römischen Geschichtsschreibungen oder andere Aspekte der Kulturen wie Umwelt, Handel oder Kriege. Sprachkenntnisse in Latinum oder Graecum sind notwendig. Die Altertumswissenschaften beschäftigen sich auch mit der griechischen Philologie, mit den Themenschwerpunkten Sprache und Literatur. Der Zeitraum reicht von der Frühzeit, über die Epoche von Alexander des Großen und des letzten hellenistischen Reiches, bis hin zur byzantinischen Zeit. In Gräzistik kann man wie in anderen Studiengängen mit Diplom, Staatsexamen oder Bachelor- und Masterabschlüsse abschließen. Eine Nachbarwissenschaft zur Gräzistik ist die Latinistik. Sie befasst sich wissenschaftlich mit der lateinischen Sprache und der Kultur und stellt eine Unterdisziplin in der klassischen Philologie dar. Hier werden Studiengänge zum Lehramt häufig angeboten. Vor allem auch die weiterführende Beherrschung der lateinischen Sprache steht im Vordergrund.

Eine weitere wissenschaftliche Disziplin stellt die klassische Archäologie dar, die sich mit den materiellen Geschichten der antiken Kulturen, rund um den Mittelmeerraum befasst. Vor allem die Analyse der Hinterlassenschaften der griechischen und römischen Kulturen steht im Mittelpunkt. Hier spielt die archäologische Feldarbeit ebenso eine Rolle wie die spezifische Recherche in Bibliotheken. Die wissenschaftliche Betrachtung aller gefundenen Objekte des geschichtlichen Alltags, steht hier im Forschungsvordergrund. Vor allem auch Gebäudereste und Infrastrukturen geben geschichtliche Einblicke in das Leben der Kulturen. Im weitesten Sinn kann man auch von antiker Kunstgeschichte reden. Wissenschaftliche Schnittpunkte ergeben sich zum Beispiel zur Alten Geschichte. In Deutschland kann man Altertumsgeschichte, mit den speziellen Haupt- und Nebenfächern an vielen Universitäten studieren. Universitäten mit Lehrstühlen in Altertumswissenschaften gibt es zum Beispiel in Halle-Wittenberg, Jena, Rostock, Greifwald, Bochum, Würzburg, Trier, dem Saarland oder Freiburg.