Politologie

Politikwissenschaften beschäftigen sich mit vielen Aspekten der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Abläufe, in nationalen und internationalen Politikszenarien. Es werden Themen wie politische Methoden, politische Ideen oder politische Systeme thematisiert. Sehr wichtig ist natürlich die Analyse des deutschen politischen Systems und der angrenzenden europäischen Länder. Die politische Theorie geht sowohl auf die modernen Politiksysteme ein, als auch auf die Ideengeschichten und Philosophien der Antike. Natürlich spielen hier auch gesellschaftliche Aspekte wie Kultur und Rechtsgeschichte eine zentrale Rolle. Im Mittelalter war die politische Ideengeschichte stark beeinflusst vom Verhältnis Kirche und Staat. Seit der Renaissance spielt die Individualisierung eine immer wichtigere Rolle in politischen Theorien über Demokratie und deren Staatsorganisation. Theorien über souveräne Staaten haben sich in diesem Zeitraum weiterentwickelt. Im 18.bis 20. Jahrhundert wurden die sozialen Belange breiter Schichten der Bevölkerung in der Politik immer wichtiger - bis heute, wo man sozialwirtschaftliche Politiksysteme kennt, in denen soziale und wirtschaftliche Erfolge das Fortbestehen der Demokratien sichern. Die vergleichende Politikwirtschaft ist ebenfalls in der Forschung sehr dominant und setzt sich mit größeren Themenfelder wie nationale Politiksysteme auseinander oder reflektiert zum Beispiel die unterschiedlichen Parteisxsteme und ihre gesellschaftlichen Bedeutung. Eine klassische Teildisziplin in der Politikwissenschaft, stellen die internationalen Beziehungen dar, die seit Ende des 1. Weltkriegs immer mehr wissenschaftlich beleuchtet wurden. Hier spielen nicht nur staatliche Beziehungen eine Rolle, sondern auch die Rolle internationaler Organisationen wie der UN, OSZE oder der NATO. Der politische Einfluss von internationalen Netzwerken, wie wirtschaftlicher Interessensvertretungen auf die nationalen und europäischen Gremien und Entscheidungsträger, wird immer größer. Die Politikwissenschaft sieht sich in allen Wissensbereichen als neutraler Beobachter, der keine Politikempfehlungen ausspricht. Die politischen Systeme und Wirkungsweisen werden hier wissenschaftlich neutral analysiert und kausale Wirkungsweisen untersucht.

Politikwissenschaft wird durch Pflichtnebenfächer wie Geschichte, Betriebswirtschaftslehre, Jura, Kommunikationswissenschaft, Soziologie oder Journalistik wissenschaftlich ausgeweitet. Heute spielt vor allem auch die politische Wahlforschung eine mediale Rolle, die zum Beispiel in Heidelberg wissenschaftlich gelehrt wird. Vor allem auch die Kombination der Fächer ist für die Studierenden und den weiteren beruflichen Aussichten sehr wichtig. Viele Studenten der Politikwissenschaft gehen als Journalisten oder PR-Leute in die Medien. Berufliche Tätigkeitsfelder finden die Absolventen auch in den Ministerien der Länder und des Bundes, in politischen Parteien oder Organisationen, Unternehmensverbänden oder politischen Dokumentationseinrichtungen. Heute kann man Politikwissenschaften an vielen deutschen Universitäten spezialisiert studieren.

Oft wird an den deutschen Universitäten der Magisterstudiengang angeboten. Bachelor- und Masterstudiengänge gehören heute auch zum Ausbildungsstandart an deutschen Hochschulen. In Deutschland ist das älteste Institut für Politikwissenschaften an der Universität Tübingen. Auch die Universitäten in Bonn, Köln oder Mainz haben eine deutsche Tradition in der Politikwissenschaft. Wer sich auf eine bestimmte Region spezialisieren will, kann dies zum Beispiel an der Universität Köln, auf die politische Region China tun. Die Universität Hagen bietet auch Fernstudiengänge in Politikwissenschaft an. In Österreich wird Politikwissenschaft an den Universtäten in Wien, Salzburg oder Innsbruck angeboten. Hier kann man Diplom-, Bachelor- oder Masterabschlüsse machen. In der Schweiz wird Politikwissenschaften in den großen Universitäten wie zum Beispiel Zürich, Bern, Genf oder Luzern angeboten.