Soziologie

Seit dem 2. Weltkrieg ist die Soziologie ein eigenständiges akademisches Fach, das in den letzten Jahrzehnten einen breiten Zulauf bekommen hat. Das Studium der Soziologie spielt in vielen gesellschaftlichen Bereichen eine wichtige Rolle, nicht nur an den Hochschulen, sondern auch in Bereichen der Politik, der Verwaltungen oder der Wirtschaft. In den letzten Jahrzehnten ist eine Vielzahl an Forschungsinstituten hinzugekommen, die ihre Recherchedienste kommerziell anbieten. Bei der Auswahl der Lehrinhalte spielt das Bildungsangebot der einzelnen Hochschulen eine zentrale Rolle. Es werden Diplomstudiengänge als Magister-Studiengang mit einer Regelstudienzeit von neune Semester angeboten. Ebenso kann man Bachelor- und Masterstudiengänge belegen. Der Bachelorstudiengang dauert sechs bis acht Semester und der Masterstudiengang bis vier Semester. Ergänzungsfächer in Soziologie sind zum Beispiel: Politikwissenschaften, Betriebswirtschaftslehre, Psychologie oder auch Jura. Theoretische Analysen über die Gesellschaft prägen heute das Studium mehr als noch früher, wo man mehr einen sozial-philosophischen Ansatz hatte. Die empirische Sozialforschung spielt heute eine wichtige Rolle in der Soziologie. Betrachtungen zu sozialen Handlungstheorien spielen ebenso eine Studienrolle wie vielfältige Betrachtungen zu den sozialen Systemen. Der soziale Wandel innerhalb der Gesellschaft wird in Forschungen modern reflektiert. Hier spielen Themen wie Desintegration eine wichtige Rolle. Die Modernisierung unserer Gesellschaft, die immer individueller und internationaler wird, spielt hier eine zentrale Rolle in den wissenschaftlichen Betrachtungen. Soziologie beschäftigt sich auch mit den Institutionen oder Organisationen, die für die soziale Interaktion wichtig sind. Auch politische oder gesellschaftsalternative Gruppierungen werden in die wissenschaftlichen Betrachtungen eingeschlossen. Natürlich stehen auch Grundbegrifflichkeiten wie Sinn, Wert oder Moral im Fokus die soziologischen Untersuchungen.

Zu den wichtigen Soziologiethemen gehören auch Felder wie Arbeit, soziale Netzwerke, Lebenswirklichkeit oder Kommunikationsmittel und Medien. Hier untersucht man zum Beispiel die Wechselwirkungen von Medienberichterstattungen und sozialer Wirkungen. Man gliedert in der Soziologie klassisch nach den Einheiten, die untersucht werden: die Makrosoziologie oder die Mikrosoziologie. In der Makrosoziologie wird die Gesellschaft als Ganzes untersucht, während in der Mikrosoziologie kleinere Einheiten in der Gesellschaft betrachtet werden, zum Beispiel die Familie. Die Soziologie beschäftigt auch mit der Soziologietheorie von Marx oder anderer Systemtheorien sowie mit mikrosozialen Themen wie der Konfliktsoziologie oder Betrachtungen zu Handlungstheorien. Wichtig sind im Studium auch die Praktika, die zum Beispiel in Wirtschaftsunternehmen über sechs bis acht Wochen gemacht werden können, um vor allem praktische Einblicke in die gewünschten Berufsfelder zu bekommen. In Deutschland gibt es eine Fakultät für Soziologie in Bielefeld mit über 30 Professoren. Institute für Soziologie gibt es zum Beispiel in: Kiel, Rostock, Münster, Siegen, Freiburg, München, Heidelberg oder Koblenz-Landau.