Vermessungswesen

Die Geodäsie beschäftigt sich als Wissenschaft unter anderem mit dem Vermessen der Erdoberflächen, in dem naturwissenschaftliche Disziplinen wie die Mathematik und Physik die Grundlagen legen. Die Wissenschaft der Geodäsie führt unter anderem zum Berufsbild des Vermessungsingenieurs. Geodäsie wird deshalb häufig den Ingenieurswissenschaften zugeordnet. Wer ein Studium der Geodäsie abschließt, wird auch Geodät bezeichnet. Ausbildungen zum Vermessungstechniker werden an Fachhochschulen und Universitäten angeboten. Heute gibt es sowohl Diplomstudiengänge als auch Bachelor- und Masterstudiengänge, zum Beispiel in Geodäsie und Geoinformatik. Hier werden die Grundlagen der Naturwissenschaften in Mathematik, Physik und der Informatik vermittelt. Die Wissenschaft vermittelt Inhalte wie die Vermessungskunde, die Ingenieurgeodäsie oder Geoinformatik und Kartografie. Wichtig sind auch Ausbildungen zu den Fächern der Navigation und der Positionierung. Die satellitengestützte Navigationssysteme spielen heute eine wichtige Rolle im Fach der Geodäsie. Vermessungsingenieure kümmern sich vor allem um die Vermessungen von Grundstücken und Landschaften bei der Bauvorbereitung und skizzieren die Flächen der Baugrundstück beim Hoch- und Tiefbauten. Dies betrifft auch häufig den Bereich der Kataster. Amtliche Katastermessungen beziehen sich zum Beispiel auf die Grenzfestlegung oder die Abmarkung. Einen wichtigen Teil der Wissenschaft beschäftigt auch mit den Vermessungsgeräten und ihrer Handhabung. Lage-, Höhen- und Winkelmessungen bilden die Grundlagen der Vermessungen. Auch müssen die modernen digitalen Positionierungssysteme bedient werden.

Andere Aufgabenbereiche finden sich auch in der Landvermessung oder bei der Ausarbeitung von spezifischen Geländeskizzen. Die Geoinformatik spielt im Bereich des Vermessungswesens eine wichtige Rolle. Raumbezogene Daten fließen hier in die geografischen Informationssysteme (GIS) ein. Solche Datendarstellungen können zum Beispiel in der Verwaltung herangezogen werden und schaffen auch die Spielräume für Interpretationen bei Bauvorhaben. Weiterbildungsangebote gibt es zum Beispiel im Bereich der modernen Navigation und Positionierung. Der technische Markt ist hier immer noch dynamisch am Wachsen. Die Ausbildungsdauer bei Diplom- und Bachelorstudiengängen reicht je nach Hochschule von drei bis fünf Jahre. Ein Praktikum wird häufig im deutschsprachigen Raum zur Zulassung gefordert. Masterstudiengänge vertiefen die Bachelorausbildungen und beinhalten Themen wie die Aufbau- und Wahlpflichtfächer in der Geodäsie oder der Geoinformatik. Hochschuleinrichtungen gibt es in Deutschland zum Beispiel in Berlin, Rostock, Hannover, Bonn, Stuttgart oder München. In Österreich kann man zum Beispiel Geodäsie in Innsbruck studieren.