Wirtschaftsingenieurwesen

Das Wirtschaftsingenieurwesen ist ein breites Wissensfach, das schon seit Mitte den 1920er Jahren in Deutschland gelehrt wird. Hier verbinden sich naturwissenschaftliche Inhalte, zum Beispiel aus der Mathematik, mit wirtschaftlichen und sozialen Wissenschaftsinhalten. Grundsätzlich stehen der Mensch und die Technologie in der Wirtschaft im Vordergrund. Komplexe Zusammenhänge zwischen dem Ingenieurswesen, der Betriebs- und Volkswirtschaft, der Informatik oder anderen Wissenschaftsbereichen müssen hier analysiert und problemorientiert optimiert werden. Grundlage des Wissensbereiches ist natürlich das Verständnis und Interesse am Grundthema Wirtschaft. Man spricht im Wirtschaftsingenieurwesen auch von einer Schnittstellenqualifikation, die zum Beispiel Haupthemen wie Energie- und Verfahrenstechnik, die Automatisierungstechnik oder das Industrierechnungswesen als Themenfächer reflektiert. Aus der Qualifikation ergeben sich vielschichtige Berufschancen, zum Beispiel in der Automobilindustrie, dem Bauwesen, dem Maschinen- und Anlagebau oder der Elektroindustrie. Auch in Dienstleistungsbereichen wie der Versicherungswirtschaft oder dem Bankwesen können Wirtschaftsingenieure tätig werden. Insgesamt haben Wirtschaftsingenieure gut Berufsaussichten, insbesondere auch in den Bereichen der industriellen Logistik oder des Controllings. In Deutschland werden von der Industrie auch Stipendien vergeben. Durch das neue gestufte Studienbildungssystem mit den Bachelor- und Masterstudiengängen, die das Diplomstudium ablösen, werden auch neue berufsspezifische Inhalte in den Vordergrund gestellt, die den Studienentscheidungsprozess beeinflussen. Das Wirtschaftsingenieurwesen wird an Universitäten, Fachhochschulen und Akademien angeboten. Die Fachhochschulen lehren vor allem operative Wissenschaftsbereiche, während die Universitäten sich breiter der Wissenschaft widmen.

Themenfelder im Grundstudium beziehen sich zum Beispiel auf betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Themen, der technischen Mathematik, der Werkstoffkunde oder des Datenmanagements. Im Hauptstudium werden wie beschrieben Themenfelder wie die Automationstechnik oder die Energietechnik gelehrt. Das Wirtschaftsingenieurwesen wird zum Beispiel an den Universitäten in: Chemnitz, Cottbus, Dresden, Leipzig, Berlin, Bremen, Braunschweig, Darmstadt, Siegen, Kaiserslautern oder Karlsruhe angeboten. Fachhochschulen gibt es unter anderem in: Berlin, Bielefeld, Gelsenkirchen, Bochum, Frankfurt a.M., Mannheim, Trier, Ulm, Heidelberg oder Konstanz. Wirtschaftsingenieurstudiengänge gibt es auch als Fernstudium, zum Beispiel an der privaten Fernhochschule in Darmstadt, im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen und Logistik. Das Studium des Wirtschaftsingenieurwesens lässt auch eine Reihe von Spezialisierungen zu, zum Beispiel in den Bereichen der Produktwirtschaft oder des Verkehrs- und Umweltingenieurwesens. Bachelor of Science und Master of Science (Business Engineering) kann man in Österreich und der Schweiz zum Beispiel in Wien, Winterthur oder St. Gallen studieren.